Brevity is the soul of wit. In der Kürze liegt die Würze.
Sollte man meinen. Wenn man sich aber die unzähligen Postings und Kommentare der vergangenen Tage zur Frage von MENSCHEN (in NOT) vor Augen hält, kann man so richtig viel Zeit investieren und mit seinen Emotionen in hohem Tempo Hochschaubahn fahren. Auch ich persönlich fühle mich davon nicht ausgenommen. Eines ist dabei klar: Es gibt eine VIELZAHL an WAHRHEITEN und das PROBLEM ist VIELSCHICHTIG. Daran gibt es nichts zu rütteln. Und jeder hat aus seiner Sicht recht. Eine realitätsnahe systemische Betrachtung kommt für viele von uns jedoch offensichtlich nicht in Betracht.
ANGST vor SOZIAL-, WOHLSTANDS-, KULTUR-, FRIEDENS- und MACHTVERLUST
Wogegen es allerdings meiner Meinung nach ENTSCHIEDEN aufzutreten gilt, ist die exklusive Vereinnahmung der sensiblen MENSCHEN (in NOT)-Themen durch extrem radikale Kräfte. Hüben wie drüben. Ich stelle zunehmend fest, dass viele MENSCHEN aus berechtigtem Anlass ANGST und SORGE haben. Klar und verständlich, denn sie wissen nicht, was alles auf siezukommt und was unsere Gesellschaft in Verbindung mit den aktuellen Themen noch zu erwarten hat.
Klar ist aber auch und da spreche ich aus beruflicher Erfahrung, dass wir in einem Land leben, das MENSCHEN in NOT in hohem Maße soziale Unterstützung ermöglicht. Wie sooft im Leben liegt es aber immer an der EIGENVERANTWORTUNG der betroffenen Person selbst, was sie daraus macht - in den seltensten Fällen reichen die Rahmenbedingungen nicht aus, weshalb eine Unterstützung nicht ermöglicht wird. Dafür tragen aber auf keinen Fall andere MENSCHEN die Verantwortung und schon gar nicht Flüchtlinge oder Asylwerber.
VERSÄUMNIS der POLITIK
Aus meiner Sicht liegt unserer Gesellschaft ein klares Versäumnis der gesamten POLITIK vor. Es wird keine Information an die BürgerInnen weiter gegeben. Also ein wunderbares BAD PRACTICE Beispiel zur Kommunikationspolitik. Gerade so wie man es an den einschlägigen Hochschulen eben NICHT lernt.
Jetzt stellt sich einem natürlich die nächste Frage:
Warum hat das die POLITIK bislang verabsäumt?
• Ist man froh, dass dieses Thema die wirtschaftliche Flaute, eine erhöhte Arbeitslosigkeit,
den Hypo-Skandal in unserem Land oder die EU-Verdrossenheit derzeit ausreichend überlagert?
• Kann man dadurch sozusagen von eigenen politischen Fehlern gezielt ablenken?
• Vielleicht ist die Demokratie auch nur ein oberflächiges Instrument, dass unterhalb eigene
Gesetzmäßigkeiten lebt, die man nicht erschüttern oder durch das Souverän erst gar nicht
in Frage stellen möchte?
• Fehlt den Politikern das erforderliche Wissen und die notwendige Praxis,
wie mit derartigen Phänomenen umzugehen ist?
• Eignen sich diese Themen wunderbar, um ein ANGST- und SORGE-behaftetes VOLK besser
nach den eigenen VORSTELLUNGEN regieren zu können?
Ich denke, dass sich dazu noch eine Menge an Verschwörungstheorien und Hypothesen bilden lässt, die das eine oder andere Lager wieder auf den Plan ruft um u.a. Bewertungen, Beleidigungen, Richtigstellungen und Androhungen vom Stapel zu lassen.
Ich frage mich nun - haben wir das notwendig? Wir die zum größten Teil ihr Leben in Ruhe verbringen möchten und keinerlei Interesse daran verfolgen, innerhalb der Gesellschaft permanent auf Konfrontation oder in Verteidigungshaltung zu gehen? No way - kein Interesse daran. Vielen Dank.
FRAGEN an die POLITIK
• Warum verabsäumt es also die POLITIK, mit ALLEN (ohne Ausnahme)
GEDANKEN, ÄNGSTEN und SORGEN in den DIALOG zu treten oder diesen aufzunehmen?
• Warum lässt die POLITIK zu, dass wir MENSCHEN uns untereinander
befeinden - dafür ist unsere "menschliche PLATINE" doch nicht ausgerichtet?
• Warum nutzen einzelne LAGER die Gunst der Stunde und verstärken
unsere BEDENKEN mit - aus meiner Sicht - phasenweise "gezauberten" Horrorszenarien?
• Warum finden sich in der POLITIK keine konstruktiven KRÄFTE,
die mit unseren GEDANKEN eine optimistische ZUKUNFT gestalten wollen?
• Warum schafft es die POLITIK nicht, uns wieder die LUST an der MITGESTALTUNG zu vermitteln?
Ist es ausschließlich die ANGST der POLITIK vor MACHTVERLUST? Nichts TUN ist auch eine HANDLUNG. Es kann mitunter Extremverhalten fördern und unterstützen. Manchmal frage ich mich, ob sich die Zeiten tasächlich geändert haben oder ob wir nur unsere Kostüme im Laufe unserer Geschichte getauscht haben? Vieles erinnert eher an letztere Variante. Wir leben in einem Zentralismus vereint mit Förderalismus, haben zu gleichen Bedarfen pro Bundesland unterschiedliche Auslegungen zu Sachverhalten. Für welchen Zweck? In einem vereinten Europa?
LUST auf GESTALTUNG der ZUKUNFT
Wie dem auch immer sei. Der MENSCH und unsere gegenseitige SOLIDARITÄT sollte unser aller oberstes PRINZIP bleiben. Darauf konzentriere ich mich mich persönlich in meinem täglichen HANDELN sowohl privat als auch im Beruf. Von der POLITIK wünsche ich mir, dass es ihr sehr zeitnahe wieder gelingt, uns die LUST an der ZUKUNFTSGESTALTUNG zu vermitteln.
Denjenigen, die auf Kosten von MENSCHEN (in NOT) den Versuch unternehmen die MACHT zu erhalten oder an die MACHT zu kommen, müssen wir als Gemeinschaft, die aus der Vergangenheit gelernt haben sollte, entschieden und wertschätzend entgegen treten. Die POLITIK hat aus meiner Sicht, zum heutigen Zeitpunkt kläglich versagt. Das bisherige politische REAGIEREN auf diese angespannte SITUATION ist nicht jenes VERHALTEN, was ich über Jahre an Wissen und Erfahrung mir persönlich erworben habe und mir von reifen VERANTWORTUNGSTRÄGERN gegenüber den MENSCHEN und der GESELLSCHAFT erwarte.
Persönlich hoffe ich nicht, dass das NICHTS-TUN der POLITIK dazu führen wird, dass wir bedingt durch unser emotionalisiertes Wahlstimmen-Verhalten zu einem späteren Zeitpunkt einmal sagen müssen: "Das habe ich so nicht gewollt."
Auch ich - so wie zig tausend MENSCHEN in unserem Land - möchte meinen Kindern und den Nachfolgegenerationen kein weiteres TRAUMA mit auf den Weg geben - jede/r hat für sich selbst schon genug aufzulösen.
Vielleicht versteht es unsere gesamte politische LANDSCHAFT, unser aktuelles STIMMUNGSBILD gemeinsam aufzugreifen und daraus eine INITIATIVE zu ergreifen, um ganz konkrete LÖSUNGEN der bestehenden ÄNGSTE und SORGENzu erarbeiten. Und ihre MACHTKÄMPFE nicht auf Kosten von MENSCHEN (in NOT) und sozial benachteiligten Gesellschaftsschichten auszutragen. Das ist unseres Landes nicht würdig und so kenne ich auch Österreich nicht.
Happy Day! Hans