Zugegeben, in Wien Unternehmer zu sein, gehört zu den größten Herausforderungen im Geschäftsleben, das war mit einer Ausnahme eigentlich immer so. Die überbordende Bürokratie, die oft einander widersprechenden behördlichen Auflagen nehmen vielen angehenden Unternehmern, wenn sie jetzt nicht unbedingt als Einzelpersonen-Firma aufgestellt sind, jeden Mut und sollte es dann doch für die Firmengründung gereicht haben, dann prasseln all die als übertrieben verstandenen Geschichten in all ihrer Realität herein.
Ich könnte ein Buch darüber schreiben anhand von dokumentierten Vorkommnissen, was sogar generationsübergehenden Unternehmerfamilien so ständig widerfährt.So richtig unangenehm wurde es mit dem Beginn der Grün/Roten Regierung in Wien, ich bezeichne die Reihenfolge bewußt verkehrt, da hier der kleine Partner den großen tagtäglich vorführt, wo eine 12%-Partei in der Verkehrspolitik 100% zwangsbeglückt und wo ein grüner Bezirkschef auf der Straße laut und verständlich philosophierte „…Herr Welledits, die Zeiten ändern sich, auch im 7.Bezirk und auch Sie werden sich verändern müssen und sich vielleicht etwas anderes suchen…“; heißt so viel, wie „ I soll mi schleichen mit meinem Saftladen…“.
Der Einbahnzirkus rund um die Wiener Mauer, ich meinte „Vassilakou Boulevard“, Nein, auch falsch, Mahü, was so viel abwertend bedeutet wie, „…neue Mariahilferstrasse…“, hat im vergangenen Jahr eine Mehrdistanz von 1320km (!!) zwischen meinen Wiener Betriebsstandorten bewirkt, die verlorene Zeit haben wir schon nach wenigen Wochen aufgehört zu protokollieren, Geschäftstermine können nicht mehr am Firmensitz abgehalten werden, weil die Zufahrt für Ortsunkundige unmöglich geworden ist und sich auch kaum ein Interessent in die Öffis zwingen lässt, nur weil die Dame im Rathaus das so will…
Apropos, „…ich will…“, das hat man von der Dame im Rathaus schon oft gehört und ist eigentlich Programm. Demokratie scheint für sie ein Nullsummenspiel aus Bürgerpflanz, Befragungsfrotzelei und Abstimmungsignoranz zu sein. Man beginne mit der „Grätzlbefragung“ rund um die Kreuzung Mariahilferstrasse/Schottenfeldgasse, wo man bis heute nicht weiß, nach welchen Kriterien wieviele Personen nach welcher Abstimmungsberechtigung befragt wurden und wie genau das Ergebnis aussah, bis heute ist es unerklärlich, warum ALLE Abstimmungen über die Mahü in diversesten Medien stets negativ ausgingen, die Befragung aber dann für das Geschäftsvernichtungsprojekt und am Ende gab es die Abstimmung über mehr Querungen, auf welche wir bis heute warten und wo wir heute wissen, daß ein Nachkommen dieser Forderungen niemals geplant war, weil es der selbsternannte Verkehrsexperte DI Frey der TU Wien so will, wo wir schon wieder beim WOLLEN sind.
Konsumfreiheit wurde zum beinahe meistverwendeten Wort und tatsächlich, die Mahü Neu ist ziemlich konsumfrei geworden, man möge sich nur in den Seitengassen umsehen und das heutige Warenangebot mit jenen vergangener Jahre vergleichen. Food to Go ist auch beinahe Tür an Tür zu finden, so gesehen, wurde die Mahü eine richtige Fressmeile, wo man während des so propagierten „Zu Fuß Gehen(s)“ seine ungesunde Nahrung auf ungesunde Weise aufnimmt und es mit der Entsorgung des Verpackungsmaterials anschließend nicht mehr so genau nimmt. Vereinzelt endet die Verträglichkeit, nicht selten durch erhöhte Aufnahme von fermentierten Gebräus aus der Dose (nicht einmal da gibt es Stil) zwischen den langsam dahinmodernden Holzriemchen der so gemütlich grauen Steinsitzmöbel, welche angeblich zum Verweilen einladen sollen…
Noch etwas hat sich verändert, das Gefährt mit Speichenrädern und Pedalantrieb, von der Dame im Rathaus als Fortbewegung der besseren Menschen gepriesen, wurde zum Kampfobjekt und deren Ritter auf den Pedalen lassen oft keine Gelegenheit aus, den, in Blech verkleideten Verkehrsteilnehmern auf vier Rädern das auch zu zeigen, im besten Fall mit Stinkefinger, manchmal auch mit einer Delle am Kofferraum oder Dach.. –Kampfzone Mahü - auch die politisch korrekten Menschen, also jene, welche zu Fuß gehen, sind nicht ganz ungefährdet durch die andere politisch korrekte Gruppe der Pedalritter…..früher war das anders, da gab es ein Miteinander ohne wesentliche Konflikte, wir sind zu Fuß gegangen, ohne dafür Beauftragte zu brauchen, wir sind Rad gefahren auch ohne Beauftragte, ohne dabei an Politik denken zu müssen, wir sind Auto gefahren, ohne bespuckt worden zu sein.
Heute herrscht verkehrsplanerisch die totale Anarchie, es scheint so, daß die Dame im Rathaus schlaflos und rastlos darüber nachdenkt, wie sie das „per Auto fahren“ noch weiter vermiesen könnte. Jede Woche gehen zig Parkplätze flöten, monatlich werden Einbahnen so umgedreht, daß man nur noch im Kreis fahrt (ökologisch besonders sinnvoll), die verbliebenen Parkflächen werden für Anrainer teuer verkauft, ohne dabei eine Leistungsgarantie abzugeben. Und weil trotz aller Schikanen für die nicht pedalbetriebenen Fahrzeuge der Weg mit den alternativen, motorisierten Fortbewegungsmittel noch immer schneller ist, versucht man diese durch Inseln, sinnlosen Rotphasen und jetzt auch noch einem Nacht30iger noch weiter einzubremsen; geht´s noch ???Beruflich bedingt, kenne ich mich ein klein wenig aus, wie es in anderen Ländern zugeht, wegen Nackenschmerzen habe ich mit dem Kopfschütteln aufhören müssen, was in Wien in den letzten fünf Jahren angestellt wurde, was Geld vernichtet wurde und wie sehr der Wirtschaftsstandort Wien nachhaltig zerstört wurde.
Und jetzt, jetzt soll das noch weitere fünf Jahre weitergehen?? Achja, Greentology ist ja gar nicht mit absoluter Mehrheit unterwegs, wie kann es denn sein, daß der „große“ Koalitionspartner das alles billigt, was ist an diesem Koalitionspartner eigentlich so groß?Unheil kommt selten alleine, Greentology zerstört wie ein zorniges Kind mit dem Hammer das Playmobiltown Vienna, und Häupl, Häupl ? Ja wo ist er überhaupt ?? Gibt´s den noch ?? Was hat V in der Hand, daß H ihr aus der Hand frist????? Etwa die Milliarden aus der ehemaligen Z-Stiftung??? Es ist leider so, erst wenn wirklich große Bürger von dieser Welt abtreten, wird offensichtlich, wie groß sie wirklich waren, Helmut Zilk, ich denke an Dich jeden Tag, Du hättest diesen Verkehrswahnsinn niemals zugelassen…