Als ich Ende 2014 anfing mich politisch zu engagieren, wusste ich nicht, dass ich in einem halben Jahr komplett anders über meine Absichten denken würde.
Meine Absichten sind, meiner Generation und meiner Community eine Stimme zu geben. Eine ehrliche und unverbrauchte Stimme, die Ihr Wort hält und lieber dem politischen Untergang entgegen steuert, als dieses zu brechen. Immerhin bin ich erst 20 und habe, anders als einige Titel- und Funktionsjäger anderer Parteien, keine Ambitionen darauf Politik über einen längeren Zeitraum zu machen. Da würde ich der jüngeren und frischeren Generation den Vortritt lassen. Das ist aber bei Politikern mit bosnischer Mentalität eher selten der Fall.
Diese Mentalität ist auch einer der Gründe wieso wir keine höheren politischen Ämter bekleiden und bis jetzt immer nur als „Stimmenfänger“ fungiert haben. Es besteht kein Druckmittel. Bosnier wählen immer rot, da die Alternativen fehlten und jetzt als verrückt abgestempelt wird, wenn man eine Alternative anbietet.
Diese Erfahrung musste ich selbst machen. Von „Ich wünsch dir auf deinem politischen Weg NICHT viel Glück“, bis zu „Wieso bist du so blöd und kandidierst nicht für die SPÖ?“ war alles dabei.
Liebe Leute, wieso muss man als Bosnier immer für die SPÖ kandidieren? Wieso erfahren nur diese Kandidaten Support der Community? Wieso können es nicht mal die NEOS oder die Grünen sein? Mal abgesehen davon, dass die SPÖ keinen Hehl daraus macht und ganz offensichtlich bei der bosnischen Community „schleimt“ weil es ja doch um verdammt viele Stimmen und somit auch Mandate geht und wir dennoch unsere Stimmen regelrecht leichtsinnig verkaufen.
Wir sind eine starke und gut organisierte Community und könnten unser Leben in Österreich maßgeblich mitgestalten und müssen nicht immer auf den guten Willen einiger buhlender Mandatare hoffen. Ein Anfang wäre, der Community politische Alternativen aufzuzeigen und Personen die eine gute Alternative bieten wollen nicht auszugrenzen.
Vielleicht passiert das schon vor dem 27. September?