Ihr werdet den neuen Patriotismus nicht verhindern können

oder Europas Sehnsucht nach der eigenen Identität.

Dieser Tage liest man häufig von einer Renaissance des Patriotismus oder sogar Nationalismus – ja, sogar vom Erstarken der rechten bis rechtsextremen Kräfte ist die Rede. Viele Vertreter des Mainstreams sind verwundert, wollen Andersdenkende als einfältig oder ungebildet abtun, obgleich der Neo-Patriotismus eine vermutlich logische Konsequenz ihres eignen Handelns darstellt.

Wenn einige Hundertschaften der Identitären Bewegung, einer zweifelsohne patriotischen, pro-europäischen, neurechten Gruppierung, in Wien auf die Straße gehen, sehen es die selbst ernannten Hüter des freiheitlich-demokratischen Europas gerne als Angriff auf dieses – ihr – Europa. Was die Linke und ihre Mitstreiter dabei oft übersehen ist, dass das Volk sich längst von ihnen abgewendet hat. Wer die Identitären als Rechtsradikale abstempelt, hat den Zeitgeist nicht verstanden. Die neurechten Bewegungen sind Symptome jahrelang verfehlter Politik und die logische Konsequenz dieser. Sie sind die Gegenposition, die wie ein Naturgesetz eintritt, wenn der Wille des Volkes dem der Regierenden widerspricht. Die selbst ernannten Retter, stellen für immer mehr Menschen das Gegenteil von dem dar, was sie selbst sein wollen. Sie haben sich in all ihrer Offenheit und Egalität zu einem antiquierten Modell entwickelt, das nicht länger links, im Sinne von revolutionär, sondern vielmehr ein verstaubtes politisches System darstellt, welchem sich – wie soll es auch anders sein – wieder neue revolutionäre Kräfte entgegenstellen.

Dabei ist es gar keiner Frage wert, wieso gerade im kleinen – 1918 übrig gebliebenen - deutschen Österreich, welchem man damals einen Teil seiner Identität beraubt hat, die Suche nach derselben besonders gegenwertig ist. Geschichtlich dürfte es durchaus bekannt sein, dass die Verbundenheit zum eigenen Volk, zur Identität und Herkunft, entlang der kulturellen Grenzen immer besonders stark waren. In Regionen, in welchen mehrere Kulturen aufeinandertreffen, beispielsweise entlang der deutsch-slawischen Grenze in der Steiermark und in Kärnten, war das Eigene nie etwas so Selbstverständliches, es hatte für die dort lebenden Menschen einen höheren Wert, als für Gesellschaften im Zentrum eines ethno-kulturellen Ausbreitungsgebiets.

Die Linke jedoch hat ganz Europa durch die erwünschte Masseneinwanderung, den angestrebten Multikulturalismus, sowie die darauffolgende Durchmischung der Völker zu einer kulturellen Grenzregion erklärt.

In einer gewissen Weise sind sie selbst Ziehväter oder zumindest Mitbegründer der patriotischen Bewegungen Europas, dem Kontinent, der seine Identität so verdammt vermisst, weil er sie jahrzehntelang verleugnen wollte.

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