Bauen wir die Festung Europa!

„Wir müssen an einer Festung Europa bauen“, erklärte Innenministerin Mikl-Leitner gestern bei einem Lokalaugenschein im steirischen Spielfeld angesichts der vielen Asylsuchenden.

Also nun schreit nicht nur unser 30+%-H.C. nach den Stacheldrahtzäunen, sondern auch die ÖVP in Person ihres wohl unbeliebtesten Regierungsmitglieds. War man seitens der FPÖ Sager mit braunem Touch, eine Bremsspur in der Unterhose, längst gewöhnt, so greift die werte Dame jetzt tief in die Nazi-Kiste. Die Nationalsozialisten des Dritten Reichs haben im zweiten Weltkrieg dazu aufgerufen, die von ihnen eroberten und besetzten Gebiete des Kontinents zur „Festung Europa“ auszubauen. Nur waren es damals alliierte Truppen, die man von der Landung abhalten wollte. Sie kamen mit Zerstörern, Flugzeugträgern und ähnlichem Kriegsgerät über das Meer und wurden mit Artillerie, FLAK, Minen und Maschinengewehren empfangen. Die Zahl der Toten auf beiden Seiten ist in den Geschichtsbüchern nachzulesen.

Heute kommen zu Tausenden Flüchtlinge aus Kriegsgebieten – in Gummischlauchbooten, in desolaten Seelenverkäufern, in dunklen Kofferräumen.

Also, gehen wir es an, Frau Mikl-Leitner. Wir bauen unsere Festung. Zuerst, denn es geht um Soforthilfe, senden wir schwer bewaffnete Truppen, natürlich mit Schießbefehl, an die EU-Außengrenze. Dorthin, wo man unter der fachkundigen Leitung von Ungarns Präsident Orban als erfahrener Zäunebauer NATO-Stacheldraht auslegt. Es dauert nicht lange, bis die ersten Asylsuchenden darin hängen. Frauen, Kinder, Männer mit aufgeschnittener, blutender Haut. Den Gnadengenickschuss liefern dann die herbeigeeilten (österreichischen) Soldaten.

Was dann, Frau Minister? Selbstschussanlagen Marke DDR? Elektrozäune? Minen in den Meeren gegen Schlauchboote?

Liebe Fr. Mikl-Leitner (obwohl, eine liebe Frau sind Sie ganz sicher nicht): An Ihren Händen klebt seit gestern Abend Blut! Jenes von Kindern, von Frauen, von Männern, die auf der Flucht sind und bei uns Schutz suchen wollen. Sie sind es, die die Flaschengeister von Mord auf staatlichen Befehl jetzt herbeirufen. Und damit brutaler und menschenverachtender agieren wollen, als es bisher die FP gefordert hat.

Wie schon der Name sagt – Festung. Eine Festung ist ein Bauwerk des Krieges. Sie wird, wenn nötig, mit allen Mitteln verteidigt. Und da fließt Blut, viel Blut. Es gibt Tote, zu Hunderten, zu Tausenden. Sie wollen, Frau Innenminister, dass an den EU-Außengrenzen unbewaffnete Menschen sterben – nichts anderes bedeutet ihre Forderung!

Treten Sie zurück! Jetzt! Und am besten auch die gesamte österreichische Bundesregierung, die einmal mehr ihre Unfähigkeit unter Beweis gestellt hat. Es reicht!

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