Ja, es geht um die Größe des männlichen Gemächts, die einigen honorigen Herrschaften im Norden ganz besonders wichtig zu sein scheint. Und, nicht zu vergessen, die Entwicklung der weiblichen Brust ist ebenfalls entscheidend! Das Motto: Klein darf bleiben, groß muss heim.
Bisher mag das alles wie ein etwas absurder, lahmer Scherz erscheinen, doch – festhalten – es geht konkret um die „Altersbestimmung von jugendlichen Flüchtlingen“ in Hamburg.
Dort werde, nebst CT-Bildern und Röntgenaufnahmen, die „Genitalregion in Augenschein genommen“ bzw. und der „Entwicklungszustand der Brustdrüsen“ untersucht. OK, d’accord, an der Optik kann man das Alter eventuell grob feststellen. Allerdings sind die ebenfalls angefertigten Röntgenaufnahmen wesentlich aussagekräftiger als die peinliche Begutachtung der Geschlechtsteile von möglicherweise Minderjährigen.
Also Schwachsinn pur, denke ich Laie, frage aber nach. Bei einem, der berufsbedingt immer wieder mit der Altersbestimmung bei vermeintlich minderjährigen Flüchtlingen zu tun hatte. „Da das (die Entwicklung der Geschlechtsteile, Anm.) in den verschiedenen ethnischen Bevölkerungsgruppen unterschiedlich ist, kann dies zur Altersbestimmung nicht beitragen“, unterstreicht Prof. Dr. Reinhard Fous, Chefarzt a.D., „das Gleiche gilt für die Schambehaarung, die auch nicht signifikant ist.“
Viel Schlimmer macht die Sache noch, dass traumatisierte, oft Monate lang ohne jeglichen Familienanschluss reisende Kids, die Bürgerkrieg oder Verfolgung unter oft menschenunwürdigen Bedingungen entkommen sind, noch dermaßen - mit Segen des Hamburger Senats – gedemütigt werden.
Und viele von den 1844 (!) seit 2012 intim begutachteten Menschen werden wohl noch Jugendliche gewesen sein.
Willkommen in Deutschland!