Mitleid mit den Griechen? Mitleid für uns alle!

Die Bilder sind nicht leicht zu ertragen: Pensionisten stehen vor Banken Schlange, um zumindest einen Teil ihrer kargen Pensionen beheben zu können. Normalos warten Stunden lang vor Bankomaten, um 60 Euro pro Tag beheben zu dürfen, wenn es denn etwas zu beheben gibt. Freilich, je näher die Katastrophe ist, desto betroffener macht sie, Griechenland ist ums Eck und nicht irgendwo in Schwarzafrika. Es sind Europäer wie Du und ich, die täglich vor dem Problem stehen, ihre Grundbedürfnisse zu finanzieren.

Aber Mitleid? Es ist bedauernswert, dass die Bevölkerung jene Suppe auslöffeln darf, die unfähige, ignorante und korrupte Politiker über Jahre angerührt haben. Doch ehrlich: Sind wir selbst nicht nur einen kleinen Schritt von diesem Schicksal entfernt? Das Damoklesschwert, das auf die Griechen herabstürzt, schwebt längst über uns allen. Doch es will – genauso wie in Griechenland – hier zu Lande niemand wahrhaben, dass wir ebenfalls über Nacht vor einem ähnlichen Scherbenhaufen stehen könnten.

Weshalb sollte sich gerade unsere Regierung davor scheuen, im Anlassfall aufs Knöpfchen zu drücken und die Bargeldbehebung zu beschränken? Oder, dass mit der Abschaffung von Bargeld den Behörden die absolute Kontrolle über die Finanzen der Bevölkerung gegeben wird? Über Nacht können die EU-Finanzminister über unser aller Schicksal entscheiden…

Als in einer ähnlichen Situation vor einigen Jahren in Argentinien Menschen ohne Cash nicht mehr an Nahrungsmittel herankamen, dachte ich über meine ganz persönliche Krisenvorsorge nach. Was tun, da ich über kein Vermögen verfüge, um Unsummen in eine Vorsorge zu investieren? Nun, es sind die Kleinigkeiten, die zumindest ein Wenig beruhigen. So besitze ich seit einiger Zeit Ein-Unzen-Silbermünzen, die im Krisenfall als (internationales) Zahlungsmittel eingesetzt werden können. Weshalb Silber? Im Anlassfall wäre auch Gold ein gutes Tauschmittel. Allerdings würde es dann „Wechselgeld“ geben? Wohl kaum, also ist Silber eine perfekte Alternative, eine Art „kleine Stückelung“. Zudem finden sich im Internet Listen, welche haltbaren Vorräte sich eigentlich in jedem Haushalt befinden sollten: Genügend Wasser, haltbare Lebensmittel (Reis, Teigwaren Öl, etc.) bis hin zu Batterien. Im Notfall sichert das einige Tage das Überleben auch ohne Supermarkt.

Mitleid? Nein, nicht wirklich. Wir haben alle wie Hasen der Schlange zugesehen, als sie sich angeschlichen hat, jetzt warten wir auf den Biss. Unser Boot hat bereits kräftig Schlagseite. Wer noch immer denkt, dass es unsere Politiker „nicht so weit kommen lassen werden“, der irrt. Wie Griechenland zeigt: Die Interessen der Banken sind oberstes Gebot, nicht die Bedürfnisse der Menschen, die dürfen leiden. Deshalb sollte jeder selbst – zumindest in kleinem Rahmen – auf das Gröbste vorbereitet sein…

…denn wenn keine „bösen Politiker“ den Bankomat-Hahn zudrehen, ist es ein Leichtes, elektronische Zahlungssysteme mittelfristig lahm zu legen. Denn wer das Pentagon oder den Bundestag hacken kann, kann das z.B. bei „PayLife“ (Österreichs Marktführer in Sachen bargeldloses Bezahlen) allemal.

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Luis Stabauer

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Silvia Jelincic

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fischundfleisch

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