Freilich, als Mann wäre mir der Gedanke vermutlich nicht in dieser Art oder Formulierung eingefallen, wenn es um das Thema Hormonstau bei männlichen Asylwerbern geht. „Wieso sagt man männlichen Flüchtlingen nicht, dass es bei uns Puffs gibt?“, stellte eine liebe Freundin in den Raum.
Nun, sie hat absolut Recht. Doch das ist – wie vieles in diesem Quirx – ein Versäumnis unserer viel geliebten Politiker, deren Weitsicht genausoweit reicht wie die Sehkraft eines Regenwurms. Es wäre eine Sache von einigen Stunden, gut, denken wir „beamtisch“, maximal von einigen Tagen gewesen, handliche Flugblätter oder formschöne Flyer in allen nötigen Sprachen anzufertigen und zu drucken, in denen man Ankommenden einige Benimmregeln und hilfreiche Informationen hätte zukommen lassen können. Später ist das ja durchaus zum Teil geschehen. Ohne solche Infozettel wüssten viele bis heute nicht, dass man Wasser aus der Leitung bei uns trinken kann. (So passiert im Lager Traiskirchen im Sommer, als Flüchtlinge verzweifelt auf die Lieferung von Wasserflaschen warteten.)
In wenigen Sätzen wäre vieles erklärt. Das mit der Gleichstellung und Gleichberechtigung der Geschlechter zum Beispiel. Das mit den, für den islamischen Geschmack, zu kurzen Röcken, zu engen Hosen oder zu grellem Make-Up, die eben kein Aufruf zum spontanen Geschlechtsverkehr auf der Straße sind…
…wobei wir wieder beim Thema wären. Man hätte sagen können, dass es bei uns Dienstleisterinnen gibt, die auch für den schmalen Geldbeutel eine Entstauung der Hormone anbieten. Da wären wir wieder bei meiner lieben Freundin. Ich meinte, dass sich das mit dem äußert üppigen Taschengeld von 50 Euro pro Monat (für in öffentlichen Einrichtungen untergebrachte Asylwerber) kaum ausgeht. „Ostblock-Huren versauen das Geschäft, einen Blowjob gibt’s im Laufhaus für zehn Euro, am Gürtel geht schon um 50 Euro was.“ Derartige Details wären hilfreich und finden sich in so manchem Touristenreiseführer…
So post-faschingsamüsant das Thema Sexualität bei Asylwerbern – übrigens, es gibt auch Frauen unter ihnen – sein mag: Die Politik wird sich irgendeiner Form nicht nur diesem, sondern auch anderer, allzu menschlicher Bedürfnisse annehmen müssen. Ohne Sanktionen, wie einer raschen Abschiebung bei Übergriffen, oder vielleicht kostengünstigen Lösungen – Internet-Porno-Solokabinen, einem Leitfaden und Wegweiser „Wo geht’s hier ins Puff und was kostet es?“– wird es wohl nicht gehen.
PS: In einigen US-Gefängnissen haben Insassen Anrecht auf den Bezug von Porno-Heften.
PPS: Benimmregeln hat übrigens sogar die chinesische Regierung für die eigene, in den Westen reisende, Bevölkerung verteilen lassen. Damit nicht mehr öffentlich uriniert wird, etc.
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