Bei der richtigen Tierpension spart man nicht

Wenn man mich fragt, wie hoch die Mindeststandards für eine Tierpension sind, dann sage ich: Gibt es nicht. Denn es sollte nur das Beste gut genug sein!

Ich habe einige Zeit lang eine Tierpension im Marketing betreut. Für die Hunde wurde einiges geboten: Große Aufenthaltsbereiche bzw. Schlafstellen ab 16m² Größe, ausgestattet mit Decken, Polstern, Spielzeug, eigener Hundehütte. Die Tiere konnten jederzeit ins Freigelände, Spielwiese mit Hundeteich. Mindestens zwei Mal am Tag gab es ausgiebige Gassirunden, Beschäftigungsprogramm auf der Spielwiese und am Hundeteich selbstverständlich. Eine tierärztliche Überwachung war jederzeit verfügbar, tierärztliche Kontrollen regelmäßig durchgeführt - ein Kurbetrieb quasi. Zusatzleistungen wie Massagen oder "Hundesauna" (Infrarottherapie) gegen Aufpreis möglich. Kosten: ab 40 Euro pro Tag aufwärts, je nach gewünschtem Aufwand.

Wer eine Topbetreuung will, der sollte sich das etwas kosten lassen. Verstehen Sie mich nicht falsch, aber ein Hund oder eine Katze ist quasi ein Familienmitglied. Will man da ernsthaft aus Kostengründen das Minimum haben? Selber durch die Weltgeschichte düsen und die Haustiere kommen in den Zwinger? Der muss übrigens von Gesetzes wegen her 16 Quadratmeter haben. Und dann lässt irgendwer die Tiere zwei Mal am Tag raus und das war's? Hauptsache Geld gespart?

Die Tierpension Ihrer Wahl sollte sich vor allem über Ihr Tier informieren - das Schicksal in einer "Tierpension des Grauens" zu landen kann vermieden werden . Das betrifft vor allem die Gesundheit. Was kommt im "Urlaub" in den Futternapf? Was ist verträglich, ist Diät angesagt, welche Medikamente werden eventuell zurzeit gerade verabreicht? Die Kontrolle des Impfpasses VOR dem Anreisetag sollte obligatorisch sein. Beim Check-in eine fehlende Impfung zu attestieren, müsste eigentlich die Ablehnung der Aufnahme bedeuten - wenn der Betrieb Hygienestandarts ernst nimmt. Eine Parasitenprophylaxe war in unserem Betrieb beim Einchecken trotzdem ausnahmslos verpflichtend, trotz Beteuerungen, dass man eh erst kürzlich beim Tierarzt war.

Und dann betrifft die Information das Wesen des Tieres. Ist es dominant? Einzelgänger oder gern mit anderen Hunden zusammen? Welche Vorlieben, welche Ängste hat es? Für besonders menschenbezogene oder schreckhafte Wesen (bei Gewitter) hat dann auch Mal ein Mitarbeiter die Nacht mit Vierbeiner am Sofa verbracht. Und dann müssen Sie sich auch die Frage stellen, wie viele Tiere vor Ort sind und wie viel Personal. Wenn eine Einzelperson 20 Tiere betreut, sollten die Alarmglocken schrillen. Dass mit einer großen Anzahl von Tieren die Anforderungen zur Erhaltung der Hygienestandards steigen, ergibt sich aus der Natur der Dinge.

Noch einmal in aller Deutlichkeit: Ja, es kann sein, dass das dann teuer wird, 280 Euro für sieben Tage ist einiges an Geld. Aber wer sich selbst einen Urlaub gönnen kann (bei dem Bello nicht mit kann), der sollte bei der externen Betreuung des besten Freund des Menschen nicht knausern - spätestens beim nächsten Tierarztbesuch werden dann gesparte Nächtigungskosten durch Behandlungskosten mehr als aufgefressen.

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Silvia Jelincic

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Hansjuergen Gaugl

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fischundfleisch

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Georg Sander

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