Ich glaube nicht an offizielle Polizeistatistiken

Neulich habe ich die Zeitung aufgeschlagen und gelesen, dass die neugeschaffenen Flüchtlingsunterbringungen verstärkt durch Polizeistreifen kontrolliert werden sollen; zur Beruhigung der Bevölkerung. Das geht aber alles zulasten der Beamtinnen und Beamten.

Zunächst einmal halte ich das unter dem Gesichtspunkt für falsch, als dass es sich bei Flüchtlingen zumeist um traumatisierte Menschen handelt, die Hilfe benötigen. Wer soll da Angst haben, frage ich mich? Da braucht es keine Polizei, sondern ÄrztInnen oder TherapeutInnen, wenn man ihnen wirklich helfen will.

Zudem weiß ich aus verlässlicher Quelle, dass mit solchen Aussagen ohnehin nur die Anrainer beruhigt werden sollen und die es höchst fraglich ist, ob die Kontrollen tatsächlich durchgeführt werden. Denn wer soll die auch durchführen? Die Exekutive ist am Limit ihrer Kapazitäten angekommen. Viele BeamtInnen stehen am Limit ihrer Kapazitäten, stehen kurz vor dem Burnout oder haben innerlich bereits gekündigt und suchen schon nach einer neuen Arbeit.

Außerdem ist es höchst fraglich, wie viele Überstunden ihnen noch zugemutet werden können. Ich muss da auch wirklich an offiziell verlautbarten Zahlen zweifeln. Das betrifft zunächst einmal die Anzahl der Überstunden und auch jene, dass die Kriminalität rückläufig sei und die Aufklärungsquote steigt. Wie soll das auch gehen, wenn Inspektionen geschlossen werden? Weniger Polizei aber mehr Aufklärung? Das denke ich nicht.

Vielleicht braucht es da einfach einen Edward Snowden der österreichischen Polizei. Einen Whistleblower, der auspackt und sagt, was Sache ist. Alle Aktiven sind zur vollen Verschwiegenheit verpflichtet. Aber selbst wenn das passiert, habe ich wenig Hoffnung, dass sich etwas ändert. Wenn es dann eine Mutige oder einen Mutigen gibt, der Klartext redet, dann wird sie oder er sicherlich wenig Rückhalt und Unterstützung bekommen.

Was wir aber brauchen, sind keine Lippenbekenntnisse und fraglich zustanden gekommene Statistiken, die unsere PolitkerInnen stolz präsentieren, sondern echte Informationen und die Wahrheit. Wie die Wahrheit, dass Flüchtlingsunterbringungen keine Polizei, sondern mehr Geld für psychosoziale Betreuung brauchen.

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Herbert Erregger

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mr_mir@live.de

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Silvia Jelincic

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fischundfleisch

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