Am 09. Jänner 2007 präsentierte Apple das erste iPhone und läutete damit eine neue Ära digitaler Kommunikation auf höchstem Niveau ein – nicht nur für Apple selbst, sondern auch für zahlreiche andere Anbieter die nachzogen. Steve Jobs wollte mit der Geburtsstunde des iPhone Geschichte schreiben und hat sein Ziel erreicht: Über eine Milliarde Smartphones des kalifornischen Unternehmens sind bis heute weltweit verkauft worden. Schnell überflügelte Apple den damaligen Marktführer Nokia, von dem übrigens das allererste Smartphone stammt, das bereits im Jahr 1996 das Licht der Welt erblickte – der Urgroßvater aller Smartphones sozusagen. Was uns heute wie ein Modell aus der Steinzeit erscheint, war damals aufgrund seiner Funktionen eine absolute Neuheit: Der „Nokia 9000 Communicator“ wog jedoch fast ein halbes Kilo und kostete umgerechnet knapp 1400€ – nicht gerade ein Schnäppchen! Mittlerweile ist der Markt überflutet von Anbietern, die ihre Geräte mit immer neuen Gadgets und Möglichkeiten ausstatten, um der Konkurrenz einen Schritt voraus zu sein – wer sich ein Smartphone zulegen will, hat also die Qual der Wahl!
Auch mir ist es unlängst so ergangen, denn mein Smartphone hat von jetzt auf gleich das Zeitliche gesegnet und es hat mich unendlich genervt, um nicht zu sagen verärgert. Denn abgesehen vom finanziellen Faktor wurde mir bewusst, dass ich, als „Digital Native“ der ersten Stunde, sicherlich eine gute Woche auf meinen ständigen Begleiter verzichten müsste. Eine ganze Woche, in der ich mir die Zeit in den Öffis nicht durch sinnloses Surfen würde vertreiben können und in der ich gezwungen sein würde, alle Frontalvorträge in der Uni ohne die kleinste Ablenkung über mich ergehen zu lassen. Aber das Schlimmste daran war: 7 Tage, in denen ich nur schwer erreichbar sein würde – im Jahr 2017 ist man damit quasi nicht existent!
Aber ist es wirklich so dramatisch, eine Zeit lang nicht 24/7 für jedermann erreichbar zu sein? Zunächst war meine Antwort eindeutig: JA! Aber nachdem die ersten Symptome von Entzugserscheinungen abgeklungen waren, hat der Drang, dauernd auf das Handy schauen zu wollen, nachgelassen und ich habe sogar begonnen, die Vorteile meines unfreiwilligen Offline-Daseins zu schätzen und das „Digital Detoxing“ zu genießen. Die digitale Entgiftungsphase hat mir gezeigt, wie hoch mein täglicher Smartphone-Konsum tatsächlich ist und wie abhängig ich doch von diesem kleinen Ding bin, das in so vielen Bereichen meiner Lebensführung eine nicht unbedeutende Rolle spielt – und damit bin ich keinesfalls alleine. Laut dem Mobility-Report von Ericsson, der Ende 2016 veröffentlicht wurde, gibt es weltweit mehr Mobilfunkanschlüsse als Menschen, nämlich rund 7,5 Milliarden! Auch wenn es in der Berufswelt meist unabdingbar ist, dauernd erreichbar zu sein, so kann gerade dieser Umstand Stress und Frust auslösen, dem man mitunter auch noch nach Feierabend bzw. in der Freizeit ausgesetzt ist. Auch wenn eine gewisse nervliche Belastung am Arbeitsplatz nicht völlig vermeidbar ist, so sind bewusste Pausen und Ruhezeiten unabdingbar, um neue Energie zu tanken. Also wieso nicht einfach einmal eine Zeit lang detoxen und auf den digitalen Schnickschnack verzichten? Das gilt natürlich nicht nur für das Smartphone, sondern auch für alle anderen Medien und Gerätschaften, die uns sonst rund um die Uhr begleiten – denn das echte Leben hält doch sowieso viel spannendere Geschichten und Überraschungen für uns bereit, als es die Technik jemals könnte .
In diesem Sinne: stay detoxed!
Jenny