Diese Frage habe ich die letzten Tage drei Mal gestellt bekommen. Und meine Antwort war in allen drei Fällen: „Welche?“ Denn ich hatte im Nirvana einer Sommergrippe längst den Durchblick in der vielleicht turbulentesten Regierungskrise seit Jahrzehnten verloren; längst hatte ich aufgegeben, die Live-Ticker und „Ereignisse im Tagesverlauf“-Seiten zu beobachten. Und spätestens nachdem man dem Innenminister die Tür nach draußen gezeigt hatte und eine Kleinpartei in Rosa Interesse an Türkis bekundet hatte, war das Herbstwahlprogramm und vermutlich auch sein Ausgang schon durchschaut.

Bis dahin sorgen sich nun zur Abwechslung mal richtige Experten um unser Land, die sich selbst vermutlich zu mehr Objektivität verpflichtet fühlen als gewählte Volksvertreterinnen und Volksvertreter. Also: Warum lassen wir nicht immer Experten regieren? Ganz einfach: Weil die Reibung zwischen gewählten Parteien, die für ihr Stimmvolk auch aufstehen und Forderungen formulieren und im besten Fall durchboxen, grundsätzlich ein Sprungbrett für echte, schwerwiegende, weitreichende und ernsthafte Veränderung sein kann.

Also ja: Es braucht politische Parteien und zwar in der Mitte, aber auch links und rechts davon. Denn so weiß der Wähler nicht nur zu wem er gehört, sondern vor allem auch zu wem er sicher nicht gehört. Die Wahl ist somit identitätsstiftend. Spätestens nach dem Sommer sollte die allgemeine Politikverdrossenheit, die auch mich im Griff hat, also verschwunden sein. Der Weg zur Urne ist zu gehen!

Wolfi

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