Montag, 17.30 Uhr. Die erste Kollegin fragt an, wie viel Arbeit noch zu erledigen ist. Eigentlich noch einiges, aber hey, kann man das auch morgen erledigen? Fix.
„Gib mir 10 Minuten“ ist mal die Standardantwort, realistisch gesehen braucht’s dann doch noch mindestens eine halbe Stunde, bis man wirklich fertig ist – in meinem Fall heute eine Stunde.
Jetzt, um 19.42 Uhr, sitzen wir immer noch auf der Terrasse (ja, wir haben den großen Vorteil einer wundertollen Innenhofterrasse, die auch oft für Meetings, kurze Besprechungen oder einfach zum Tratschen mit Kollegen genutzt wird), mit dem mittlerweile 3. geteilten Bier („Aaaah, eins geht noch!“), und ich schreibe von ihrem Laptop aus diesen Blogbeitrag.
Aber woher kommt der Genussfaktor des Afterwork Biers? Eine Frage, die die gesamte Agentur – eigentlich die gesamte Kobza Media Group – jeden Tag aufs Neue bei ebendiesem beschäftigt. Warum geht beispielsweise das Schreiben des Blogbeitrags oder die letzte interne Besprechung des Tages so viel entspannter vonstatten, wenn der erste Tropfen des wohlschmeckenden Hopfensüppchens die vom Tag ermüdete und ausgetrocknete Kehle berührt? Der generelle Durst wird’s nicht sein, wir trinken ja schon den ganzen Tag Wasser und Kaffee (ganz nach dem Motto: euer Kaffee ist unser Prosecco). Ist es der Gemütlichkeitsfaktor? Die Ruhe, nachdem der Großteil der Kollegen schon die Heimreise angetreten hat? Schlichte Faulheit, weil man genau weiß, dass man beim Heimkommen auch eigentlich noch urviel zu erledigen hat, von Wäsche waschen über Kochen (Hab ich meiner Mitbewohnerin heute den Einkauf umgehängt, weil ich noch soooo viel zu tun hab in der Agentur und einfach nicht wegkomme? Möglicherweise.) bis hin zu Putzen oder – im Falle der Eltern – Kinder beschäftigen? Welch Graus! Da verbringt man doch lieber noch ein bisschen Zeit mit Kollegen (die man eh schon seit 5 der 9 Stunden in der Agentur eigentlich nicht mehr sehen kann… Schmäh, ich mag euch eh alle) und trinkt seine 1, 2, in unserem Fall heute vermutlich 5 geteilten Biere („Nana, a ganzes trink ich fix nimmer, teil‘ ma?“).
Eine universell gültige Antwort auf das Mysterium Feierabendbier wird sich wohl nie finden lassen – oder zumindest nicht heute, 14 Minuten nach Schreibbeginn des Blogbeitrags (neuer Rekord! Normalerweise brauch ich für eine A4-Seite Text mindestens 45 Minuten – Moment, fördert das Afterwork Bier etwa auch noch die Kreativität?? Potzblitz!).
In jedem Fall werde ich mir jetzt das (vielleicht) letzte Bier des heutigen Abends noch in aller Ruhe schmecken lassen – der Einkauf ist ja erledigt.
Prost!
Sarah