Nachdem Staaten wie Libyen, Algerien oder Tunesien vor dem Abgrund stehen und Millionen junger Männer keine Chance in ihrer Heimat sehen, werden sich diese, wenn es wärmer wird und es die See zulässt, auf den Weg nach Europa machen. Ähnlich ist die Lage im Nahen Osten - in Syrien, Irak, Libanon, Somalia, Äthiopien, Jemen usw. - wo so mancher von einem besseren Leben in Europa träumt und auf seine Chance zu uns zu kommen sehnsüchtig wartet.
Sie werden auf ein Europa treffen, das die letzte Flüchtlingswelle nicht verkraftet hat, ja, wo die Integration vielfach versagt hat und wo sich Parallelgesellschaften gebildet haben, wo Hassprediger das Sagen haben, die gegen uns hetzen.
Da diese Menschen in Wahrheit auch bei uns mangels Jobangeboten und erforderlichen Qualifikationen kaum Zukunftsperspektiven haben, was sich noch dazu durch die Maßnahmen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie massiv verschärft hat, werden viele Zuwanderer eine herbe Enttäuschung erleben, wodurch sich deren Anfälligkeit für Extremismus erhöht und für bei uns schon aktive Islamisten ein weiter wachsendes - ja bedrohliches - Anwerbepotential ergibt.
Zusätzlich werden im Ausland befindliche Islamisten, deren Ziel die Zerstörung unserer Kultur, unserer Gesellschaft ist, versuchen, die neue Flüchtlingswelle dazu zu benützen, um bei uns unerkannt "einzusickern", um dann zum richtigen Zeitpunkt zuzuschlagen.
Ich, Amer Albayati, Vorstand der Liberalen Muslime in Österreich, vertrete die Ansicht, dass sich die islamistischen Extremisten weiche Ziele - sprich zivile (z. B. Märkte), möglicherweise religiöse Menschenansammlungen (Kirchen, Prozessionen), wo mit wenig Gegenwehr zu rechnen ist - für Anschläge aussuchen werden.
Seit dem Terroranschlag am 2. November 2020 in Wien muss uns allen bewusst sein, dass der islamistische Terror auch Österreich treffen kann, wobei das rasche Eingreifen der Spezialeinheit der Polizei einen höheren Blutzoll verhindern konnte.
In Österreich trainieren mit der Cobra und dem Jagdkommando gleich zwei Spezialeinheiten den Kampf gegen den Terror, wobei für Terror im Inland in erster Linie das Innenministerium und diesem unterstehende Spezialeinheiten wie die Cobra zuständig sind. Selbstverständlich sind Assistenzeinsätze durch das Heer auch im Inland möglich.
Nur wenn etwas bei der alltäglichen Arbeit bei der Terrorismusbekämpfung wie Analysen, internationaler Zusammenarbeit usw. schief geht, kommen die Spezialeinheiten zum Einsatz, was dann zumeist auch öffentlichkeitswirksam ist.
Mag sein, dass es Schwächen gibt - wie z. B. dass bis dato die von mir seit langem geforderte Trennung des Amtes für Verfassungsschutzes und Terrorbekämpfung in 2 eigene Behörden nicht erfolgt ist - muss man lobend festhalten, dass unsere Terrorbekämpfer insgesamt gesehen eine sehr gute Arbeit leisten.
Die Trennung in ein "Amt für Verfassungsschutz" und ein "Amt für Terrorbekämpfung" wie es von mir und anderen Experten schon seit längerer Zeit z. B. im Militärjournal gefordert wurde ist mehr als überfällig.
Aufrichtig wünsche ich allen ein friedliches Osterfest und dass meine neue Heimat Österreich aber auch Europa die richtigen Entscheidungen beim Kampf gegen den islamistischen Terror trifft.
Euer
Amer Albayati
privat