And the Oscar goes to…. Warum die Oscar-Verleihung nicht spannend war

Er ist der bekannteste Filmpreis der Welt und wurde heute Nacht in Los Angeles verliehen. Die Verleihung des Oscars wurde weltweit von etwa 800 Millionen Menschen verfolgt – ich war eine davon. Mein Fazit: Weder filmisch noch modisch war es sehr überraschend.

3.500 VIPs sind über den 150 Meter langen Red Carpet gegangen, haben posiert und sich in Szene gesetzt. Hollywood muss sich natürlich feiern und inszenieren, um die Millionen teuren Produktionen zu finanzieren. Deshalb sind auch die meisten nominierten Filme nicht unbedingt spannend. Mainstream auf der Leinwand und auch am Red Carpet. Hinter der Oscarverleihung steckt eine enorme Maschinerie. Angefangen von den teuren Geschenken für die VIPs, die als Werbeträger für eine höhere Markenbekanntheit sorgen sollen. Dann kommen die Stylisten, meist nur eine handvoll, die sich um den Look der Stars und Sternchen kümmern. Sie können aus einer Vielzahl an Designerroben und Juwelen auswählen. Millionen an Dollar sind hier im Spiel. Allein die Geschenke für die VIPS hatten einen Wert von 160.000 Dollar.

Ich freue mich eher auf die Filme bei der Verleihung der goldenen Palme in Cannes oder des goldenen Löwen in Venedig. Dahinter steckt im Vergleich zu Hollywood doch noch etwas mehr Persönlichkeit und Charakter und man entdeckt doch wirkliche spannende Filme wie "Winter  Sleep", "Das Salz der Erde" oder "Mr. Turner".

Meine Oscar-Highlights:

Moderator und „How I Met Your Mother“ - Star Neal Patrick Harris sorgte mit seinem Eröffnungsscherz für Lacher: Er sprach von einer Show für „Hollywood’s brightest“ und versprach sich absichtsvoll: „Hollywood’s whitest“. Damit spielte er auf die Kritik an den diesjährigen Nominiertenlisten an, auf denen sich kaum Frauen und Schwarze finden. Seine kleine Einlage in weißen Boxershorts wirkte hingegen lächerlich.

Sowohl Scarlett Johansson als auch Gone Girl-Star Rosamund Pike setzten bei ihrem Haarschnitt aktuell auf einen frechen Undercut. Ist einmal was Neues zu den sonst häufigen Locken und Föhnwellen am roten Teppich.

Beim traditionellen Eröffnungssong mit Ausschnitten der Filme des Jahres wurde "Fifty Shades of Grey" durch den Kakao gezogen. Österreich spielte bei der Oscar-Show ebenfalls eine große Rolle: als Kulisse. Wegen eines Auftritts von Julie Andrews wurde ein langer Ausschnitt aus „Sound of Music“ mit Salzburg-Bildern gezeigt - und Lady Gaga gab ein Lied aus dem Film zum Besten.

Modisch gesehen gab es diesmal viele weiss-, nude- und pastellfarbige Kleider. Helle Roben dominierten neben Rot und Grün das Bild. Abgesehen von einigen Damen wie Jennifer Lopez, die ein opulentes Kleid mit extrem tiefem Ausschnitt trug waren die Roben der Stars sehr edel. Besonders gut fand ich die Kleider von Emma Stone, Rosamund Pike und Gwyneth Paltrow.

Bei den männlichen Gästen sind mir vor allem die Smokings in weiss/schwarz, grau und bordeaux aufgefallen. Auch hier zeigen die Männer modisches Gespür.

Die Abräumer:

Die Hollywood-Satire „Birdman“ war der große Gewinner der 87. Oscars – mit dem besten Film des Jahres. Alejandro González Iñárritu gewann mit „Birdman“ auch den Oscar für die beste Regieleistung und das beste Originaldrehbuch. Auch die Auszeichnung für die beste Kamera ging an diesen Film. Es war das erste Mal, dass eine Komödie mit dem besten Film des Jahres ausgezeichnet wurde. In dem Film versucht Michael Keaton als gealterter Schauspieler sein Comeback im Theater.

Als bester Hauptdarsteller wurde Eddie Redmayne für seine Darstellung des Physikers Stephen Hawking in "Die Entdeckung der Unendlichkeit" ausgezeichnet. Die wunderbare Julianne Moore bekam den Oscar als beste Hauptdarstellerin für ihre Rolle in dem Alzheimer-Drama "Still Alice – Mein Leben ohne Gestern".

Die bildgewaltige Komödie "Grand Budapest Hotel" von Wes Anderson, eine deutsche Ko-Produktion, gewann in Nebenkategorien: für das beste Kostümdesign, das Produktionsdesign und das beste Make-up.

Der Auslandsoscar ging an den polnischen Film "Ida", der sich mit Vergangenheitsbewältigung beschäftigt.

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Herbert Erregger

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fischundfleisch

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Silvia Jelincic

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