Am 1. September wurde von den Umweltorganisationen WWF, Greenpeace, GLOBAL 2000 und Klimabündnis der Black Globe Award 2015 für den Monat September an die FPÖ-Umweltsprecherin im Parlament, Susanne Winter, verliehen. Der Negativpreis im Vorfeld der UN-Klimakonferenz COP 21 wurde zum ersten Mal an die FP-Politikerin verliehen, weil sie den Klimawandel als „mediales Lügengebäude“ bezeichnet, „das zum Einsturz gebracht werden muss“. Das ist ungefähr so, als würde der FPÖ-Wissenschaftssprecher die Existenz von Wissenschaft überhaupt leugnen. Den bereits jahrzehntelangen Konsens von Wissenschaft und auch Politik zum vom Menschen gemachten Anstieg der Treibhausgase und dem deutlich sichtbaren Klimawandel leugnet sie einfach kategorisch. Solche Aussagen einer Politikerin sind nicht nur unfassbar, sondern auch verantwortungslos und gefährlich. Denn im ORF-Sommergespräch mit FPÖ-Chef HC Strache bestätigt dieser auch noch die Position Winters und hebt sie auf Parteiposition. Man kann sich vorstellen, wie Klimaschutz bei einer Regierungsbeteiligung der FPÖ dann aussehen würde.
In ihrem Facebook-Posting am Tag der Verleihung geht Winter noch einen Schritt weiter und ortet eine Weltverschwörung aus Öko-Fundis, Großbanken, Atom- und Gentechnikindustrie, die zusammen mit dem UN-Klimarat aus dem Klimawandel „politisches Kleingeld“ schlagen wollen. Das erinnert nicht nur an die krausen Verschwörungstheorien der Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg sondern auch an die Ostküsten-Sager von Jörg Haider. Die eigentlichen Schuldigen am ihrer Ansicht nach nicht existenten anthropogenen Klimawandel lesen sich für jeden politisch und historisch Gebildeten leicht zwischen den Zeilen. Winter will sich als selbst ernannte Weltklimaexpertin offenbar an der Spitze der Weltverschwörungstheoretiker platzieren. Wenn sich dies in einem Kabarett abgespielt hätte, könnte man ja darüber lachen, aber wenn solche Positionen im Parlament vertreten werden, dann ist das mehr als bedenklich.
(Foto: Georg Mayer/Greenpeace)