„Mehr Geld für die Arbeiterkammern“ betitelt DER STANDARD einen Artikel vom 1. April. „49 Millionen Euro gibt die Arbeiterkammer Wien für ihre 587 Vollzeitangestellten aus.“ Das ergibt durchschnittlich knapp 83.500 Euro brutto jährlich (= fast 6.000 Euro brutto 14 x monatlich) pro AK-Mitarbeiter. Und das ist wohl kein Aprilscherz.
Diese und die folgenden Zahlen förderte eine parlamentarische Anfrage der NEOS zu Tage, die das Sozialministerium in Bezug auf das Jahr 2014 beantwortete.
Die gesamten Personalkosten aller Arbeiterkammern – wir haben ja neun davon – belaufen sich im Jahr 2014 auf gut 190 Millionen Euro. Davon werden laut DER STANDARD 2.612 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bezahlt.
Obwohl der Personalstand in den vergangenen zehn Jahren kaum gewachsen ist (plus 9 Prozent), stiegen die Personalkosten um 45 (!) Prozent. Die AK-Mitarbeiter können sich augenscheinlich bei Kollektivverträgen und automatischen Gehaltsvorrückungen bedanken.
Geisterte zuletzt nicht ein Bericht durch die Medien, dass die realen Einkommen von uns Normalbürgerinnen und Normalbürgern in den vergangenen Jahren kaum oder gar nicht gestiegen sind? Glückliche AK-Mitarbeiter ...
Im Jahr 2014 haben die neun Arbeiterkammern 403 Millionen Euro eingenommen. Damit sind – parallel zu den Personalkosten – auch deren Einnahmen um 45 Prozent gestiegen. Zum Vergleich: Die Inflation betrug im selben Zeitraum 23 Prozent.
Die Einnahmequelle der Arbeiterkammern nennt sich Kammerumlage. Diese Arbeiterkammerumlage bezahlen alleine die Arbeitnehmer von ihrem Gehalt. Und zwar verpflichtend, um nicht zu sagen zwangsweise, ob man will oder nicht. Sie beträgt 0,50 Prozent des Bruttogehalts.
Wie viele andere Lohnnebenkosten auch versteckt sich die Arbeiterkammerumlage in den vom Bruttogehalt automatisch abgezogenen Sozialversicherungsbeiträgen. Der Zwangsbeitrag für die Arbeiterkammer fällt den Arbeitnehmern also nicht wirklich auf.
So viel zum Thema Transparenz …
Ich kann der Forderung der NEOS, die AK-Umlage auf dem Gehaltszettel auszuweisen, viel abgewinnen. Und falls dort im Sinne der gelebten Transparenz irgendwann alle Lohnnebenkosten angeführt werden, dann nehme ich gerne in Kauf, dass Gehaltszettel in Zukunft zwei- oder dreiseitig ausfallen.
Hier der Link zum Artikel auf derStandard.at: