Die Österreicherinnen und Österreicher sind liebestolle Genussmenschen. Das könnte man jedenfalls aus einer aktuellen Studie zu den Konsumausgaben der Privathaushalte schließen. Herr und Frau Österreicher haben im Jahr 2015 mehr Geld für Erotikartikel ausgegeben als für berufliche Weiterbildung.
Von den Gesamtausgaben in der Höhe von 179,1 Milliarden Euro wurden laut der Studie des Beratungsunternehmens Kreutzer Fischer & Partner im Vorjahr 178 Millionen Euro für Erotikartikel ausgegeben, während nur 133 Millionen Euro in die berufliche Weiterbildung flossen.
Beruflich weiterbilden ja, aber nicht in meiner Zeit und nicht für mein Geld, scheint nach wie vor das Credo zu sein. Das erotische und sexuelle Vergnügen steht bei den Österreicherinnen und Österreichern viel höher im Kurs. Resultiert aus diesem Verhalten der Spruch „Dumm fickt gut“? ;)
Für den Fall, dass sich nach dem Sex Nachwuchs ankündigt, noch eine Zahl. Die Ausgaben für Tote, also Begräbniskosten, Friedhofsgebühren und Grabpflege, übersteigen mit 814 Millionen Euro deutlich jenen Betrag, der in die Bildung des Nachwuchses investiert wird. Schulgeld, Studiengebühren und ÖH-Beitrag waren den ÖsterreicherInnen 2015 lediglich 540 Millionen Euro wert.
46.900 Euro pro Haushalt?
Laut dieser Studie hat jeder einzelne Haushalt im Vorjahr 46.900 Euro ausgegeben. Wie soll das funktionieren? Laut Statistik Austria verfügen 50% aller Privathaushalte über ein Haushaltseinkommen von weniger als 34.534 Euro. Nur Mehrpersonenhaushalte in denen keine Pensionsbezieher leben, könnten sich Ausgaben von 46.900 Euro theoretisch leisten.
Aber egal. Man darf nicht alles was man liest zu ernst nehmen. Hauptsache wir wissen jetzt, dass wir ÖsterreicherInnen lieber im Sex-Shop nach Spielzeug stöbern als in der Volkshochschule zu büffeln. Wir sind halt liebestolle Genussmenschen ... ;)