Zunehmend rächt es sich, dass die meisten unserer Regierungsmitglieder nur Politik gelernt haben. Dabei bräuchten wir in schwierigen Zeiten dringend Manager, die in der Lage sind, komplexe Herausforderungen zu lösen. Auf der Regierungsbank finden wir die aber leider nicht.
Zugegen, in unserer globalisierten Welt einen Staat erfolgreich zu führen und gleichzeitig auf zukünftige Entwicklungen vorzubereiten, ist eine echte Herausforderung. Dagegen mag das Führen eines Unternehmens fast als einfache Übung erscheinen. Staatenlenker sollen im Idealfall ja nicht nur erfolgreich die Wirtschaft lenken, sondern müssen auch permanent das soziale Gleichgewicht im Auge behalten.
Umso erschütternder finde ich es, dass wir das Führen und Steuern unseres Heimatlandes Personen überantworten, die vom Lösen komplexer, wirtschaftlicher Herausforderungen eher keinen blassen Schimmer haben. Statt Führungsstärke und Weitblick zu zeigen, konzentrieren sich unsere Volksvertreter lieber auf das Bewahren der Vergangenheit und das Absichern ihrer Machteinflussbereiche. Die nächste Wahl kommt ja bestimmt.
Das ist in wirtschaftlich schwierigen Zeiten zu wenig!
Das manchmal schon an Peinlichkeit grenzende Unvermögen unserer Politiker, Österreich fit für die Zukunft zu machen, wird mehr und mehr zur echten Gefahr für uns alle.
Auf der Regierungsbank im Parlament sitzen Verwalter unseres Wohlstandes. Im Kern der Sache ist ihnen nicht vorzuwerfen, dass sie einzig und allein danach streben, sich und ihren Parteifreunden das wohlig, warme Nest zu erhalten. Sie haben es einfach nie anders gelernt.
Die meisten Regierungsmitglieder haben zwar eine lange Polit-Karriere hinter sich, aber ihre gesamte Laufbahn in geschützten Bereichen á la Stadtverwaltung, Gewerkschaft und Wirtschaftskammer verbracht. Sich in der Partei gegen den Schwächeren durchzusetzen, haben sie gelernt. Aber eine wirtschaftliche und konjunkturelle Flaute zu meistern, überfordert ihre Fähigkeiten offensichtlich massiv.
Dass sie vielleicht gar nicht daran interessiert sind, unser Land fit für die Zukunft zu machen, möchte ich unseren Politikern nicht unterstellen. Lange Zeit waren Wirtschaft und Konjunktur auch so robust, dass schlau reden gereicht hat, um den Schein zu wahren und wiedergewählt zu werden. Damit ist es langsam, aber sicher restlos vorbei.
Wer in seinem ganzen Leben noch nie einen einzigen Euro selbst erwirtschaftet hat, tut sich verständlicher Weise schwer ordentlich zu wirtschaften. Dass wir seit Jahrzehnten ständig auf Pump leben, ist eine Folge dieses Unvermögens. Darüber hinaus häufen sich gesellschaftliche Probleme. Steigende Arbeitslosigkeit, ausufernder und teurer Föderalismus, Bildungsmisere, Flüchtlingsströme, Pensionsproblematik, … die Liste ließe sich fortsetzen.
Eigentlich sollten auf der Regierungsbank die besten Manager des Landes sitzen. De facto sitzen dort zunehmend weltfremde und realitätsferne Parteigenossen, rote ebenso schwarze. Kaum einer von ihnen bringt den Mut und/oder die Kraft auf, um gegen den Willen der Landesfürsten und den Widerstand von Gewerkschaft, Wirtschaftskammer & Co. bekannte und absehbare Probleme zu lösen.
Unsere Zukunft geht den Bach hinunter. Ein erschreckendes Armutszeugnis.