Zuletzt las ich hier auf F+F einen Blog über die Forderung, dass in Restaurants die Fleischherkunft gekennzeichnet werden soll. Klar, für Tierschützer mag das wichtig sein. Aber wo soll das hinführen? Als nächstes kommen dann die Grünen und verlangen das Kennzeichnen der Herkunft von Salat und Gemüse. Das wäre bürokratischer Irrsinn und der Qualität der servierten Speisen nicht im Geringsten zuträglich, befürchte ich. Zudem wären all diese Maßnahmen nur ein Tropfen auf dem heißen Stein. Denn wir Konsumenten werden von der Industrie in vielen Bereichen mit Halbwahrheiten bei Laune gehalten.
Erst vor wenigen Tagen sah ich im TV wieder einen Bericht über die „BIO-Lüge“. Was im Supermarkt alles als BIO gekennzeichnet ist und wie es tatsächlich angebaut und erzeugt wird, ist erschütternd! Von Garnelen aus Asien, Eiern und Kartoffeln aus Deutschland über Fleisch aus Rumänien ist eine mit Milliarden Euro geförderte BIO-Industrie entstanden, die um nichts besser – oder Ressourcen schonender – ist als die herkömmliche Nahrungsmittelindustrie. Und die genießt bei mir einen zweifelhaften Ruf.
Mehr Chemie als Natur in Lebensmitteln
Drehen Sie doch einmal die Verpackung (irgendeine, es ist egal welche) um und lesen Sie die Inhaltsstoffe. Werden Sie bei der heute üblichen, langen Liste von E-Nummern nicht auch skeptisch? Dass in der langen Kette der Produktion manch menschliche Seele ausgebeutet wird, kommt noch dazu.
Gerade im Zusammenhang mit Nahrungsmitteln möchte ich aber festhalten, dass sich die Produzenten im Rahmen der (europäischen) Gesetze bewegen! Das Verwenden von Zusatzstoffen, das Verschleiern der tatsächlichen Herkunft, das Ausbeuten von Menschen, viele Millionen unnötige Transportkilometer und der unverantwortliche Umgang mit Umweltressourcen findet unter Billigung der Politik statt, die dafür ja auch die Rahmenparameter geschaffen hat.
VW-Skandal als entlarvendes Beispiel
Das aktuelle Beispiel VW veranschaulicht wie wir Konsumenten und auch Behörden beim Autokauf ausgetrickst werden. Die Vermutung liegt nahe, dass nicht nur VW getrickst hat, das wird sich jetzt hoffentlich noch zeigen. Wobei wir alle ja schon seit Jahren wissen, dass uns zum Beispiel vollkommen praxisferne Normverbrauchswerte serviert werden.
Dazu passt ein Artikel aus dem HANDELSBLATT mit dem Titel „Der Autoindustrie wird das Tricksen leicht gemacht“:
Luftverschmutzung – also auch die wahren Problemstoffe in Autoabgasen und deren Schädlichkeit für Mensch und Umwelt – ist generell ein Thema, bei dem die unangenehmen Fakten oft unter den Teppich gekehrt werden. Kaum Beachtung findet bis heute beispielsweise der überall vorhandene Feinstaub. Massive Feinstaubproduzenten sind neben dieselbetriebenen Autos natürlich die Industrie, aber auch der Kamin zu Hause im Wohnzimmer und der Laserdrucker im Büro.
Feinstaub ist ein unterschätztes Problem
Laserdrucker, die während eines zehnminütigen Druckjobs nicht mehr als 350.000.000.000 – ja, Sie lesen richtig, 350 Milliarden! – ultrafeine Partikel emittieren (und es wurden bei manchen Modellen auch schon bis zu 990 Milliarden Partikel gemessen), gelten sogar noch als „emissionsarm“ und erhalten das Umweltzeichen „Der blaue Engel“. Sitzen Sie vielleicht gerade neben so einem Gerät?
Böse am Feinstaub ist, dass man ihn nicht sieht, nicht riecht und er die Luft bei uns noch nicht trübt (in Großstädten wie Peking und Schanghai ist das schon der Fall!). Feinstaub dringt über unsere Lungen tief in den menschlichen Körper ein und gelangt nicht nur in den Blutkreislauf sondern auch ins Gehirn. Das Problem ist einigen Experten (und wohl auch Behörden) bereits bewusst, aber gesprochen wird lieber nicht darüber, denn über die Langzeitfolgen für uns Menschen gibt es mehr Vermutungen als Fakten.
„Drei Millionen Tote durch Luftverschmutzung“ schreibt zum Beispiel ORF.science: http://science.orf.at/stories/1762972
Kennen wir nicht alle die Geschichte der Waschmaschine, die fast ohne Wasser arbeitet und nur ganz wenig Waschmittel benötigt? Oder Storys über alternative Antriebe für Autos, die angeblich alle funktionieren, aber nicht auf den Markt kommen, weil zuerst das vorhandene Erdöl aufgebraucht werden soll? Oder die Theorie von der geplanten Obsoleszenz, die vom Hersteller geplante, absichtliche Verringerung der Lebensdauer von Produkten?
Tja, und wo werden wir Konsumenten sonst noch für dumm verkauft? Denken wir lieber nicht allzu viel darüber nach, denn sonst könnte uns übel werden …
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