Fotomotive für zeitbewußte Sonnenanbeter: Sonnenuhren

Am Freitag werden wir in Österreich eine partielle Sonnenfinsternis erleben. Das bringt mich auf ein besonders schönes Reisethema: Fotografieren von Sonnenuhren.

Wenn man gerne durch fremde Ortschaften schlendert und nach schönen Fotomotiven Ausschau hält, dann sind Sonnenuhren ein besonders vielschichtiges Thema. Zum einen gibt es sehr schöne bildhafte Ausschmückungen, zum anderen versorgen sie uns auch mit Sinnsprüchen und Mahnungen. Diese Sinnsprüche setzen sich meistens mit der rechten Nutzung der Zeit auseinander oder mit der Aufforderung das Leben doch etwas optimistischer zu sehen. Auch ein Memento Mori kommt öfters vor.

Persönlich liebe ich ja Sonnenuhren, die gerne auf örtliche Umstände anspielen, bzw. dem Betrachter ein kleines Rätsel aufgeben. So stieß ich in Kufstein auf eine Sonnenuhr, die ein großes Segelschiff auf eine bis an den Horizont reichenden Gewässer zeigte. Eine sehr interessante Darstellung für einen Ort, der soweit weg von einem Meer liegt.

Bei einer Sonnenuhr in der Abtei Geras entdeckte ich eine Burg im Hintergrund. Als Freund von Burgen reizte es mich festzustellen, um welche es sich handeln würde. Leider blieben meine Nachforschungen ohne Erfolg. Wir müssen davon ausgehen, das auch der Gestalter der Sonnenuhr ganz einfach nur ein Freund von Burgen war und diese gerne malte.

Als geborener Grazer gefiel mir eine Sonnenuhr in Meran besonders gut. Diese zeigte neben so makabren Details wie eine Sanduhr auf einem Totenkopf auch den Wahlspruch von Kaiser Friedrich III: A.E.I.O.U. Der Bezug zu Graz? Gerade diese Buchstabenkombination kann man öfters an alten Gemäuern in Graz sehen, wenn auch meist gut versteckt.

Die erste so richtig clever wirkende Sonnenuhr mit Umrechnungstabelle (Sonnenuhren zeigen im Jahresverlauf die Zeit immer etwas anders falsch an) fand ich ausgerechnet in einem Tal in Osttirol an der Wand einer alten Kapelle.

Natürlich könnte man jetzt argumentieren, dass Sonnenuhren eine Darstellung der Vergangenheit ist. Dass dem nicht ganz so ist, zeigen zahlreiche Sonnenuhren an Neubauten, wo sie noch immer als dekoratives Element dienen. Ein gutes Beispiel eine Sonnenuhr an einem Gemeindebau in Bruck an der Mur, die das alte und das neue Bruck an der Mur zeigt.

Auch bei privaten Häusern sieht man des Öfteren eine frisch gemalte Sonnenuhr, die zum Beispiel bei der Motivwahl auf regionale landwirtschaftliche Erzeugisse Bezug nimmt. Zuletzt gesehen an einer Hauswand im niederösterreichischen Mistelbach.

Gibt es auch Museen zum Thema Sonnenuhren? Zur Zeit ist mir nur das Sonnenuhrenhaus im niederösterreichischen Weiten bekannt. Dort sind auch einige Gartensonnenuhren ausgestellt, die ich bisher im Stadtbild noch nie angetroffen hatte.

Linktipp: http://www.sonnenuhren.com/

Nun, es ist schon etwas spät am Abend, die Sonnenuhren haben bereits ihren Betrieb eingestellt und auch ich beende meinen heutigen Bericht. Es verbleibt noch die Frage: Wer von Euch fotografiert gerne Sonnenuhren? Wo habt ihr ein besonders eindrucksvolles Exemplar gesehen?

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