Bisher besuchte ich Deutschland vor allem wegen seinen baulichen Sehenswürdigkeiten. Und wegen den vielen tollen Museen und Ausstellungen. Im Jahre 2016 bewirbt sich aber unser nördliches Nachbarland verstärkt als Naturreiseziel. Das überrascht vielleicht ein wenig, wenn man sich bisher nur mit Kölner Karneval, brummendes Ruhrgebiet, Burgen am Rhein und Thüringer Klöße beschäftigt hat.
Tatsächlich hat aber Deutschland auch auf dem Gebiet der Natur besonders viel zu bieten. So nehmen die 104 Naturparke bereits mehr als ein Viertel der Landesfläche Deutschlands ein. Zu dieser schon beachtlichen Fläche kommen noch 16 Nationalparks, die sich ähnlich wie bei den Naturparken durch verschiedene Eigenheiten deutlich unterscheiden.
Mit einem deutschen Nationalpark hatte ich erst vor ein paar Monaten ein paar schöne Erfahrungen: Der Nationalpark Sächsische Schweiz, von manchen auch Felsennationalpark genannt. Auf meiner kurzen Wanderung durch den Park war ich von den zahlreichen freistehenden Sandsteingipfel überwältigt. Noch mehr erstaunt war ich, dass es davon 1.106 geben soll.
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Zusätzlich zum bereits gesagten reihen sich noch 15 UNESCO Biosphärenreservate ein, die sich das harmonische Zusammenleben von Mensch und Natur auf ihre Fahnen geschrieben haben. Eine Betrachtungsweise, die sich genau mit meiner Einstellung zum Thema Natur deckt: Ein Naturschutz ist aus meiner Sicht nur dann ein erfolgversprechendes Ansinnen, wenn er die Bedürfnisse des Homo Sapiens mitberücksichtigt und uns somit die Unterstützung dieser Bemühungen schon mal aus Eigennutz leichter macht.
Stichwort UNESCO: Bekanntlich gibt es nicht nur ein Weltkulturerbe, sondern auch ein Weltnaturerbe. Deutschland verfügt mit der Grube Messel, dem Wattenmeer der Nordsee und den Alten Buchenwälder Deutschlands gleich drei davon.
Manche wollen vielleicht nicht nach Deutschland fahren, weil sie ihren Urlaub lieber auf einer Insel verbringen. Das wäre nicht wirklich ein Ausschließungsgrund, denn Deutschland verfügt neben seinen Ostseeinseln und zahlreichen Nordseeinseln auch über einige bemerkenswerte Binneninseln.
Auf denen sich dann für den Kulturfreund der Kreis schließt, denn das es sich auf einer Binneninsel gut leben lässt wussten schon die alten Mönche und ließen entsprechend viele Klöster auf diesen Inseln zurück.
Besonders gerne denke ich dabei an 2014 zurück, wo ich auf der Insel Reichenau innerhalb eines Nachmittags gleich an drei verschiedenen und jedes für sich interessant wirkende Kloster vorbei kam.
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Wir würde ich nun dieses reichhaltige Angebot nutzen? Würde ich es vom möglichen Sport abhängig machen (Radfahren, Kanu fahren, Wandern) oder würde ich auf besondere Ruhe und Einsamkeit achten?
Hand aufs Herz, ich bin doch viel zu neugierig um mich auf den reinen Erholungswert bzw. Aktivitätslevel zu konzentrieren.
Viel spannender finde ich es, das Land Deutschland auch mal aus der Blickrichtung Geologie, Flora und Fauna zu betrachten.
Wo gibt es besonders bizarre Felsformationen zu sehen? Wo stehen die richtig alten Bäume, deren Jahresringe auf längst vergangene Jahrhunderte zurückgehen? Oder wo ist Mutter Natur besonders bunt und man kann mit einem Pflanzen- bzw. Schmetterlingsführer bewaffnet auf eine ganze spezielle Entdeckungstour gehen.
Vielleicht gibt es auch Landschaften, wo man den Atem der Geschichte spüren kann, z.B. wenn man entlang der früheren deutsch-deutschen Grenze wandert, wo der ehemalige totbringende Grenzstreifen heute Lebensraum für zahlreiche Pflanzen und Tiere bietet, die sich in anderen Teilen des Landes nicht ausbreiten haben können.
Linktipp: European Green Belt
Gerade die Beschäftigung mit diesen besonderen Pflanzen und Tieren kann so einen Urlaub in der Natur noch ein Stück weit bereichern. Welche Initiativen werden in den jeweiligen Gebieten gesetzt, um bedrohten Tieren und Pflanzen Unterstützung bieten? Besonders spannend finde ich hierbei die Idee durch das Schaffen von Korridoren den Wechsel der Lebewesen von einer Landschaft in die andere zu ermöglichen.
Das Bauen von Tunneln unter Landstraßen für den Krötenzug möge hier als einfaches Beispiel dienen, doch natürlich geht es hier um mehr. Auch die Bienen fliegen nur dann von Blüte zu Blüte, wenn der Abstand dazwischen nicht durch eine Industrieanlage vergrößert wurde.
Aber in welche der so zahlreichen Landschaften wollen wir uns 2016 begeben? Die Qual der Wahl lässt sich vielleicht mit einem netten Tool auf der Webseite von Germany.travel vereinfachen. Auf diesem stellt man mit Hilfe von Schiebereglern seine persönlichen Vorlieben an einer Landschaft ein und als Ergebnis erhält man die passende Landschaft, schön gereiht nach der Vollständigkeit der Entsprechung.
Linktipp: Discover your favourite spot
Mir hat dieses Tool den Naturpark Unteres Saaletal empfohlen. Was für Empfehlungen habt ihr erhalten? Und werdet ihr dieses Naturziel in diesem Jahr besuchen?