Ein guter Tag beginnt mit einem guten Wortspiel. Heute verbringen wir so einen Tag in Salzburg. Wenn ich mir fünf Plätze in Salzburg aussuchen müsste, an die ich meine Gäste führen würde, welche fallen mir spontan ein? Einschränkende Bedingung: Die Festung Hohensalzburg und das Geburtshaus von Mozart wurden schon besucht, die Salzburger Nockerln im Cafe Bazar schon verspeist und ja, die allseits gegenwärtigen Salzburger Mozartkugeln hat man auch schon gekauft.
In so einem Fall würde ich meine Gäste in das Panorama Museum gleich hinter dem Dom führen. In diesem von außen unscheinbaren Museum, das sich den Eingang mit einem Postamt teilt, verbirgt sich ein riesiges Panorama Bild, dass Salzburg in der Zeit von 1829 zeigt. Ein Überbleibsel aus jener Epoche, als es noch keine Filme und Fotobände gab, und man mit solchen Panoramen den Menschen Eindrücke von anderen Städten vermitteln wollte.
Anschließend führe ich meine Gäste in das neu gestaltete Domquartier. Das ist ein Zusammenschluss von mehreren Museen, die sich alle um den Domplatz gruppieren. Besonders bei Schönwetter interessant, weil man auf dem Rundweg auch einmal auf einem der Dombögen steht und dabei einen tollen Blick über Domplatz und Residenzplatz genießt. Ein Blick, der keine 10 Minuten später, durch einen noch interessanteren abgelöst wird, wenn man von der Orgelempore tief in das Schiff des Salzburger Doms schaut.
Nach zwei Museen in Reihe kriegt man als Gastgeber gewöhnlich die gelbe Karte, was nur durch einen Cafehaus Besuch ausgeglichen werden kann. Zum Beispiel im Café Fürst am alten Markt. In diesem Café werden die etwas anderen, nähmlich nach Originalrezepten und von Hand gefertigten Mozartkugeln angeboten, die sich äußerlich, durch eine blaue Hülle von den allseits präsenten 'roten' Mozartkugeln abheben.
Apropos Mozartkugeln: Auf dem Kapitelplatz befindet sich seit 2007 ein Kunstwerk von Stephan Balkenhol: Ein Mann auf einer riesigen Kugel stehend. Eigentlich heißt das Kunstwerk „Sphaera“, es wird aber gerne auch nur Balkenhol-Mozartkugel genannt. Kennt jeder, weiß jeder. Was aber schon weniger bekannt ist: Das Kunstwerk besteht aus zwei Teilen: Einem männlichen und einem weiblichen. Der weibliche Part ist die kleine Figur einer Frau in Rot, die sich in einer Felsnische im Toskaninihof versteckt.
Zum Abschluss tun wir noch so, als wäre gerade September. Das hätte den Vorteil, dass eine Wanderung durch einen Arm des Almkanals möglich wäre. Dieser Kanal ist ein mittelalterlicher Tunnel, der quer durch den Mönchsberg führt und noch heute die Stadt Salzburg mit Wasser versorgt.
Alljährlich im September wird dieser Tunnel für Inspektionsarbeiten geleert und genau in diesem Zeitraum ist er im Rahmen von Führungen auch begehbar. Kurioserweise endet diese Führung bei einer Tür am wohl eindrucksvollsten Friedhof der Stadt: Dem Petersfriedhof.
Sieht etwas merkwürdig aus, wenn auf einem Friedhof, mehrere Gestalten aus einer Tür heraus treten, sich die Erde von der Kleidung klopfen und irritiert ins Sonnenlicht blinzeln, ist aber spätestens jetzt erklärbar.
Ob im Kanal gefischt werden darf, weiß ich leider nicht. Auf dieser Webseite ist es aber ganz sicher erlaubt und kann bei diesem Bericht gleich ausprobiert werden.
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