Zuerst ein paar Bilder, um ein bisschen in Nostalgie zu schwenken. ;)

Die junge Norma Jeane Baker/Mortenson:

Monroe mit Vogel, fotografiert vom großartigen Cecil Beaton:

Monroe als blasse und schwarzhaarige Femme Fatale, in Hommage an Schauspielerin Theda Bara:

Monroe im Gespräch mit der Intellektuellen Dame Edith Sitwell (eine meiner Lieblings-Autorinnen):

Carl Sandberg mit Marilyn, biss'l angeduselt: (© Arnold Newman)

Marilyn ungeschminkt (Cronenweth):

Ihre Haarbürste:

Auf einem lebenden Elefanten reitend:

Es gäbe noch mindestens hunderttausend weitere tolle und sehenswerte Fotos, aber irgendwann muss mal genug sein. ;)

Ich bin seit jeher ein riesengroßer Fan von Marilyn Monroe. Es gibt einfach so vieles an ihr, was mich fasziniert, auch wenn andere sie für banal oder überbewertet halten mögen. Ich glaube, sie war zuweilen die Sklavin ihrer eigenen Traumwelt. Zahlreiche Gerüchte und Mythen ranken sich um die Sexbombe und Filmikone (wie es so oft bei Stars großen Kalibers der Fall ist); so soll sie manisch-depressiv gewesen sein; es heißt auch sie hätte angeblich als eine der ersten in Hollywood sich Schönheitsoperationen an Nase, Kinn und Augenlidern unterzogen für ihre blonde Verwandlung, viele Affären mit Männern (darunter wird sogar J. F. Kennedy spekuliert) und womöglich auch Frauen gehabt, und und und - ob und was jetzt von all diesen Gerüchten stimmen mag oder nicht, ist mir eigentlich ziemlich egal. Mich interessiert nur der Mensch dahinter... Einzig an einer Spekulation war ich immer sehr interessiert: Die Ursache ihres Todes.

Ihr mysteriöser Tod und Spekulationen meinerseits ...

Ihr Tod ist einer der mysteriösesten der Geschichte, denn es gibt nach wie vor keinen eindeutige Erklärung. Nur zahlreiche Vermutungen und (zum Teil wirklich absurde) Verschwörungstheorien. Ich maße mir natürlich nicht an, die Wahrheit zu kennen, logischerweise - geht ja gar nicht, war zur damaligen Zeit weder geboren noch vor Ort des Geschehens. ABER ich habe, was Monroe's Tod betrifft, wirklich jahrelang recherchiert und bin - nach Analysieren aller Beweise, Gerüchte und Tatsachen sowie Lügen seitens der Zeugen (dazu später mehr) - auf ein Ergebnis gekommen, welches - zumindest für mich - am allerschlüssigsten und logischsten ist. Wie gesagt, natürlich sagt niemand, dass ich recht habe, will ich mir auch gar nicht anmaßen. Trotzdem würde es mich freuen, wenn ihr die Daten, welche ich analysiert habe, lesen würdet und mir eure Meinung dazu sagen könntet. Es gibt leider zu viele Dinge, die nicht stimmen und unnötige Spekulationen im Fall Monroe; ich bin natürlich weder ein Gerichtsmediziner noch Polizist oder Arzt oder sonst was - auch kein Historiker. Aber meine Recherche war wirklich ausgiebig, auch wenn sich über das Ergebnis natürlich streiten lässt. Bin alle Fakten, Alibies, Aussagen usw. durchgegangen und zu folgendem Ergebnis gekommen: Ich persönlich glaube weder an einen Mord, noch an einen Suizid oder eine unbewusste Überdosis (niemand schluckt "aus Versehen" 50 Pillen auf einmal). Warum, möchte ich nun ganz genau erläutern:

Mein persönlicher Verdacht

Die Obduktion der Leiche ergab, dass Marilyn Monroe an einer kombinierten Überdosis von Nembutal und Chloralhydrat gestorben war. Eine Verfärbung des Dickdarms lässt vermuten, dass man ihr das Schlafmittel Chloralhydrat mit einem Klistier verabreicht hatte. Marilyn war seit Jahren an Einläufe gewöhnt gewesen. Weil in der Leber höhere Nembutal-Rückstände als im Blut gemessen wurden, ist anzunehmen, dass Marilyn die Kapseln über den Tag verteilt eingenommen hatte – was gegen eine suizidale Absicht spricht (zumal sie - ausgerechnet zu jener Zeit, zum ersten Mal seit langem wieder in erstaunlich guter Verfassung war, psychisch. Es gibt zahlreiche Daten, die dies belegen! Sie war gerade dabei, ihre eigene Produktionsfirma zu gründen und wieder zu heiraten usw. ... Jemand der Selbstmord begehen will, macht keine derartigen Pläne, meiner Einschätzung nach!).

Der Biograf Donald Spoto nimmt an, dass sie nicht erst um 3 Uhr früh wie es offiziell hieß, sondern einige Stunden davor gestorben war. Er vermutet, Ralph Greenson (ihr Psychiater und ein äußerst dubioser Mann, wie sich in den Monroe-Biografien immer wieder nachweisen lässt) habe das Klistier mit Chloralhydrat vorbereitet, ohne zu ahnen, dass seine Patientin tagsüber das von Dr. Engelberg verordnete Barbiturat Nembutal eingenommen hatte. Den Einlauf könnte ihr die Haushälterin Eunice Murray verabreicht haben (diese hat immer und immer wieder gelogen, weil ihre Aussagen sich von Befragung zu Befragung immer wieder unterschieden und widersprachen - ist zum Beispiel in diesem Video hier meiner Einschätzung nach auch sehr offensichtlich - ich glaube sie wollte Herrn Greenson und sich selbst einfach decken... Anzumerken ist auch, dass Monroe sie eigentlich schon entlassen hatte, Frau Murray aber einfach so - ohne zu fragen, sich wieder selbst einstellte indem sie einfach nach der Kündigung am nächsten Tag wiederkam; die gutmütige Monroe gab nach, Greenson hatte Murray auch gebeten, ihm heimlich private Informationen über Monroe zuzuspielen, die er bei seinen pseudowissenschaftlichen Psycho-Analysen bei ihr ausspielen konnte usw. ... Aber genug jetzt, all dies ist nachzulesen in den Büchern, die ich unten angegeben habe).

Diese Theorie würde erklären, wieso Frau Murray das Bett vor dem Anruf bei der Polizei abgezogen hatte: Die Sterbende könnte es verschmutzt haben. Die polizeilichen Ermittlungen von 1962 ergaben, dass keine Indizien für ein Verbrechen gefunden wurden. Obwohl eine 1982 eingesetzte Untersuchungskommission der Bezirksstaatsanwaltschaft von Los Angeles dieses Ergebnis bestätigte, halten sich bis heute Verschwörungstheorien, denen zufolge Marilyn Monroe im Auftrag der CIA oder gar des Kennedy-Clans ermordet wurde. Mir persönlich erscheinen diese Theorien allerdings allesamt höchst absurd zu sein; Kennedy hatte z.B. sehr viele Affären - kann schon sein, dass er auch was mit Monroe am Laufen hatte, aber ich finde nicht dass das Grund genug für einen Mord wäre - was ist mit den ganzen anderen Frauen? Zumal es wie gesagt wirklich keine Indizien dafür gäbe, ebenso wenig wie für Suizid, auch wenn Murray immer wieder behauptete, sie wäre in schlechter Verfassung gewesen. Es war z.B. bekannt, dass Marilyn es hasste, Türen zu verschließen - kein einziges ihrer Zimmer hatte Schlüssel in den Schlössern, weil sie panische Angst davor hatte, nicht mehr rauszukommen - Murray behauptete, sie hätte sich eingeschlossen gehabt ins Zimmer usw., alles meiner Meinung nach Vertuschungsversuche, es macht finde ich einfach keinen Sinn dass Murray und Greenson die Polizei erst nach so vielen Stunden angerufen haben, das ist schon sehr verdächtig nach so langer Zeit. Darum vermute ich, dass diese Theorie von Herrn Spoto eben wahr sein könnte, da sie mir einfach am logischsten und nachvollziehbarsten erscheint; zumal es alle Ungereimtheiten, die sich aus den Falschaussagen von Greenson und Murray ergaben, beiseite wischen würde.

(Quellen UND Buchempfehlungen dazu, meinerseits: Dieter Wunderlich: "AußerOrdentliche Frauen", Ruth-Esther Geiger: "Marilyn Monroe" [Rowohlts Monografien, Band 507] sowie Donald Spoto: "Marilyn Monroe: Die Biographie"; meiner Meinung nach eine der ausführlichsten Biografien.)

Wie auch immer, lasst uns jetzt weniger über den Tod nachdenken und mehr das Leben feiern! Ein Hoch auf Marilyn. Happy Birthday!

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Bluesanne

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