Afghanistan ist in aller Munde. Zum Einen steht die Frage im Raum wer Schuld an der Niederlage hätte und zum zweiten machen sich Menschen Gedanken wie viele Menschen denn nun nach Europa kommen würden.
Wir werden beide Fragen hinter uns lassen und an deren Wurzeln gehen.
Zum ersten die Frage der Niederlage die keine ist. Amerika hat den Krieg aus unterschiedlichen Gründen nicht verloren und der Offensichtlichste ist dass es formal kein „echter“ Krieg war. Das ist aber eine juristische Formalität die völlig unerheblich ist. Was Wesentlich ist, ist die Motivation der Amerikaner in Afghanistan zu sein und der ist kalt, berechnend und absolut nachvollziehbar: Die USA will ein Herr voller Veteranen und Veteranen werden im echten Gefecht ausgebildet. Man braucht dazu keinen echten Krieg, es reichen Leute die die eigenen Soldaten erschießen wollen.
Jedes Militär hätte gern bevorzug Veteranen in seinen Reihen. Krieg kann man nicht in der Kaserne üben. Veteranen eines Krieges sind schlicht und ergreifend effizienter in dem was Soldaten tun sollen. Sie sind gleichzeitig Menschen die gezeichnet und beschädigt sind aber das ist dem Militär insbesondere, und dem Staat in Folge, entweder egal oder aber es wird als akzeptabel eingestuft. Afghanistan war für das US Militär einfach ein Ausbildungslager. Das Ziel war niemals zu gewinnen und wenn doch, dann erst nach langer Zeit. Dieser Plan ging nur halb auf.
Wenn man aber in einem Spiel nicht wirklich des Gewinnens wegen ist, wird es schwer zu argumentieren dass man verloren hat. Für die Öffentlichkeit wird man es anders darstellen aber in Regierung und Militärkreisen wird man sich keinen Kopf darüber zerbrechen, außer eventuell über die Frage wo man das nächste Trainingslager in 10 bis 15 Jahren errichten wird um das US Militär weiter mit Veteranen gefüllt zu halten.
Denkt daran im Jahre 2035.
Als Bonusgedanke werfe ich noch für jene die die Niederlage feiern ein dass wenn sie Recht haben ein Haufen Zivilisten mit Handwaffen ein Imperium besiegt haben und was das dann implizieren würde.
Der zweite Punkt sind die Flüchtlinge und hier stellt sich eine interessante Frage: was passiert mit all den Flüchtlingen die geflüchtet sind weil sie als Taliban(nahe) verfolgt wurden? Dürfen die weiter bleiben, jetzt wo die andere Seite die Kontrolle hat? Ihr Status als politisch Verfolgte war irgendwie offensichtlich, jetzt steht die Sache aber wieder im Raum. Und hier kommen wir zur Wurzel des Problems: politische Verfolgung ist eben nicht politische Verfolgung.
Wenn aus der Schweiz jemand etwa 1942 flüchtet und „politische Verfolgung“ geltend machte, dann war er (mit hoher Wahrscheinlichkeit), entweder Anhänger der Kommunisten oder der Nationalen Bewegung. Beide waren verboten und ihre Anhänger wurden entsprechend klarerweise unterdrückt.
Es liegt aber auf der Hand dass die eine Hälfte der Flüchtlinge die andere Hälfte abmurksen möchte. Flüchtling ist also nicht gleich Flüchtling und entsprechend wäre, in einer rationalen Welt, eine beweisbare, klare und dokumentierbare Historie wichtig. Wenn sich die Situation im eigenen Land ändert, verändert sich damit der Flüchtingssstatus.
Afghanistan ist also wieder eine islamische Republik und nimmt damit seinen Platz neben den anderen 5 bis 14 Staaten ein die sich entweder so nennen oder so genannt werden können.
Das ist grundsätzlich nichts Schlechtes weil es damit Plätze für Islamisten wie Piere Vogel gibt, wo sie munter das tun können was Fanatiker eben tun und Leben können wie der Koran es propagiert.
Ich unterstütze das Konzept der Ideennationen bekanntlich aus vollem Herzen. Es wirft aber die Frage auf warum wir im Westen auf Menschen Rücksicht nehmen müssen die Länder haben wo sie so leben könnten wie sie wollen, wohingegen es für den Westler eben keine Ausweichmöglichkeiten mehr gibt.
Ist das fair?
Ich denke nicht.
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