2024: Pfeil und Bogen im modernen Krieg?

China unterhält noch immer Armbrustschützen. Neben der militärischen Tradition gibt es dafür sogar ein paar praktische Gründe, vorwiegend den Grenzkonflikt mit Indien. In einigen der umstrittenen Grenzgebiete haben sich die beteiligten Parteien darauf geeinigt keine Soldaten mit Schusswaffen zu positionieren, was dazu führte, dass sich die Soldaten mit Steinen bewarfen oder Eisenstangen zu Tode knüppelten und irgendwann tauchte dann eben ein Bogen und eine Armbrust auf und irgendwo beobachtete das wohl ein Kommandant, der sich fragte was wohl passiert wenn man den Soldaten eine richtige gute Armbrust in die Hand drückt.

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Es gilt dabei zu verstehen, dass eine moderne Armbrust locker mehr kostet als ein Gewehr und dabei schwieriger zu bedienen ist. Der Mythos der Lautlosigkeit entstammt Actionfilmen, eine moderne Armbrust donnert auch mit guten 90dB. Das ist sehr viel leiser als ein Gewehrschuss (150dB+) oder ein schallgedämpfter Schuss (120dB) aber lautlos macht das die Sache dennoch nicht. Sprich die weil-lautlose-Ninja-Idee ist mal zu vergessen.

Aber neben der chinesischen Abstrusitäten sehen wir etwa in der Ukraine den Einsatz kalter Waffen wie Bögen und Armbrüste. Analysten sind sich aber nicht wirklich sicher, warum wir sie sehen.

Soldaten die Granaten auf Pfeile kleben und dann mit einem Bogen die Granate irgendwohin schießen findet man im Internet zuhauf aber die militärischen Analysten sind sich alles andere als einig, ob das genial oder Unsinn ist. Grundsätzlich verliert man mit einem Bogen, im Vergleich zu Granatwerfern oder Gewehren, leicht mehr als 80% der möglichen Reichweite, was bedeutet, dass man für einem Feind, der mit einer Schusswaffe bewaffnet ist, längst in Reichweite ist, wenn man selber noch keine Chance hat ihn zu erreichen.

Entsprechend macht es mehr Sinn anzunehmen, dass ein gelangweilter Soldat eben eine Granate auf einen Pfeil geklebt und abgeschossen hat, während sein bester Freund ihn mit dem Handy dabei filmt. Dann laden die beiden es auf YouTube und kassieren ein paar Euros. Das Video vermittelt dann, dass die Taktik militärischen Nutzen hat, aber in Wirklichkeit waren es dann eben nur zwei gelangweilte Soldaten die militärisches Gerät verschwenden, weil sie die Möglichkeit dazu hatten etwas Absurdes zu tun. Und damit Klicks, Likes und Geld zu generieren.

Sprich die gerade aufkommenden Geschichten wonach Bogenschützen mit supermodernen, absurd teuren Bögen und Armbrüsten das Schlachtfeld ändern sind, zumindest nach der aktuellen Faktenlage, nur Märchen.

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Pommes

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trognon de pomme

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Matt Elger

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