Manche Dinge klingen gut und scheinen alle Probleme zu lösen, bis man die Sache zu Ende denkt und dahinter kommt dass sich nichts geändert hat.
Nehmen wir das Bedingungslose Grundeinkommen her. Führen wir zum Spaß doch einfach mal eines ein.
Aber wie viel? 5cent? 5euro? 500 Euro? 5000 Euro?
Warum denn nicht gleich hoch greifen? Führen wir 5000 Euro BGE ein.
Was passiert am nächsten Tag?
Nun, also ich kündige meinen Job.
Das Gleiche tun vermutlich gute 80% der Angestellten und Arbeiter. Die meisten von uns arbeiten weil sie Rechnungen zu zahlen haben und nicht weil sie sich in ihrem Job „selbstentfalten“. Das Resultat sind recht leere Regale im Supermarkt und das Ausfallen von Gas, Wasser und Strom.
Aber das ist ja nicht so schlimm, denn nun werden die Arbeitgeber gezwungen endlich faire Gehälter zu zahlen. Mein Arbeitgeber meldet sich also bei mir und bietet mit das 10 fache an Gehalt. Klingt gut, aber warum sollte ich das tun? Die 5000€ reichen mir doch zum Leben. Ab 30 000€ können wir aber zu reden beginnen.
Mein Arbeitgeber bleibt nichts anders übrig als ja zu sagen. Da meldet sich aber ein anderer Arbeitgeber. Der Job den er mir anbietet ist unbequem und laut aber er kann mir 50 000€ zahlen.
Na dann mach ich doch das!
Da meldet sich wieder mein alter Arbeitgeber und sagt dass er mit 100 000€ zahlen könnte.
Juchu! Ich bin reich.
Ein Monat später ist das Erwachen dann aber groß. Alles kostet plötzlich deutlich mehr, denn die Firmen müssen ja irgendwie die höheren Löhne hereinholen. Das erscheint auch nicht schwierig, ist doch so viel mehr Geld, dank des BGEs im Umlauf.
Die Sache läuft so lange bis wieder jeder seinen Job macht und das BGE, in Relation zum Gehalt, mehr oder weniger wertlos ist.
Der Effekt wurde natürlich aus komödiantischen Gründen überzeichnet. In der Realität würde dieser Prozess schleichender passieren.
Der wesentlichste Effekt wäre eine Entwertung des Ersparten. Mit dem 10 000€ Bausparer kann man dann einmal zum McDonalds essen gehen. Anlagewerte, wie etwa Aktien, hingegen würden im Wert mitsteigen. Wieder profitiert der Reiche.
Purer Zufall. Nicht.
Das BGE ist eine kontraproduktive Sache. Entweder man gibt so wenig aus dass es im Grunde keinen Effekt (5cent) hat oder es führt, via Inflation, dazu dass es keinen (oder für den Arbeiter schlechten) Effekt hat.
Das BGE hat einen einzigen Nutzen: wenn jeder Geld vom Staat bekommt glaubt jeder dass er auf den Staat nicht verzichten könnte.
Die Genialität der Sache liegt darin dass man Menschen mit ihrem eigenen Geld bestechen kann.
Man nimmt Menschen 100Euro weg, gibt ihnen 80 zurück und sie jubeln einem zu, man muss nur diebisch darauf achten dass man darauf pocht dass das das Geld aus der Tasche von einer Person kommt die der Empfänger nicht mag und das Geld das man selber zahlt Menschen zugutekommt für die er Sympathien hegt.
Zeitliche Entkopplung (Als Junger Empfänger, als Alter Zahlender) hilft zudem bei der Verwirrung.
Die Idee dass jeder alles haben könnte ohne dass irgendjemand etwas tut ist in sich religiös und bedarf entsprechend eine eher spirituelle Weltsicht, eine Sicht in der aus Bedarf das Ding entsteht. Das ist aber nicht die wahre Welt.
In der wahren Welt entsteht ein Ding aus Arbeit, wobei Armut den Naturzustand darstellt, der eben nur mittels Arbeit verbessert werden kann. Der Schlüssel zum Reichtum ist also nicht das Nutzen (Konsumieren) von Dingen sondern das Erstellen von Dingen. Die moderne Konsumgesellschaft hat diesen Zusammenhang aber aus den Augen verloren und verliert sich nun in der Illusion eines Slaraffenlandes in dem die Frage „Wo kommt es her“ keine Bedeutung mehr hat. Alles was zählt ist „Wie verteilen wir es richtig“.
Die damit verbundene Dekadenz ist in der Geschichte vermutlich einzigartig.