Die Sache mit der Pandemie ist spannend zu beobachten. Viele die noch vor wenigen Wochen gesagt haben dass es "eh nur eine Grippe sei" sind jetzt davon überzeugt dass wir die Endzeiten vor uns hätten.
Das ist interessant.
Meinen ersten Beitrag zum Virus habe ich auf Fisch und Fleisch am 26.02.2020 verfasst. Damals war das noch witzig und für die meisten kein ernstes Thema. Witzig war dass manche Masken trugen und Großeinkäufe tätigten.
Ha. Ha. Ha.
Und plötzlich war Alles ganz anders. Zu beginn der Krise waren Menschen wie ich die Spinner die ein Problem sahen das keines war. Jetzt wo mein Gefühl mir sagt dass die Angst überzogen war, gelte ich als Verharmloser.
Solche Dinge beschäftigen mich. Man will ja nicht falsch liegen. Ich habe daher versucht es graphisch auszuwerten. Für mich gab es 7 wesentliche Zeitpunkte:
) Der Ausbruch in China
) Die Eskalation in China
) Die Ausbreitung jenseits Chinas
) Fälle in Italien
) Fälle in Österreich sowie der
) Shutdown Österreichs
angus angus
Der zeitliche Verlauf ist hier grob vereinfacht. Für mich persönlich verlief die Gefühlsachterbahn etwa so:
angus angus
Zu Beginn war es weit weg. Als China dann begann harsch zu reagieren wurde ich aufmerksam. Wenn China derart heftig reagiert, so dachte ich mir, wäre die Gefahr erheblich. Die Fälle ausserhalb Chinas und dann Italiens und Österreichs waren aber nicht sonderlich unerwartet für mich. "Wenn China es nicht aufhalten kann, wird es zu uns kommen"
Mein Fokus lag aber weiterhin in China (und dann Indien). Und dort lebten die meisten Menschen noch als der Virus sich auf den Weg zu uns machte.
Entsprechend sank meine Angst auf ein durchschnittliches Niveau. Ich trage auch brav Maske, und zwar länger als verordnet, und spiele brav mit aber meine Angst sinkt von Stunde zu Stunde.
Die befürchteten Leichenberge haben sich schlicht nicht wirklich realisiert. Als ich Angst hatte rechnete ich mit Millionen von Opfern. Die Zehntausenden sind einfach Größenordnungen zu gering um mich in Panik zu versetzen. Mir ist, im Gegensatz zu vielen anderen, klar dass jedes Jahr 9 von 1000 Menschen in Österreich sterben und diese Zahl (in absoluten Werten) verflixt groß ist.
Für die meisten anderen Menschen verlief es anders:
angus angus
Dort war die Sache völlig unbedeutend bis sie wortwörtlich vor der Türe stand. In manchen, mir bekannten Fällen, änderte sich die Einstellung von "Das ist nur eine Grippe" zu "Der Weltuntergang ist da!!" innerhalb eines Nachmittags. Seither sind viele immer noch in Panik.
Legt man beide Weltsichten übereinander ergibt sich ein klares Bild:
angus angus
Nur zu einem Zeitpunkt nach dem Ausbruch bestand ein Konsens zwischen den Gruppen. Davor und dannach wichen die Weltbilder ab.
Diese Weltbilder entstammen unterschiedlichen Informationsquellen.
Je internationaler man sich informiert, vor allem jene wie ich mit einem massiven Interesse an Asien, waren früher bei der Party, waren wachsam, hatten früher Angst und blicken auch jetzt noch auf die gleichen Gebiete und zwar aus einem einfachen Grund: Was der Virus dort macht, macht er bei uns in einem Monat.
Wer lokaler orientiert ist, dem bleibt der lokale Rundfunkt und Bereichte die von tausenden Toten berrichten, ohne natürlich zu erwähnen dass ein alter Mensch der an einem Virus stirbt üblicherweise nicht newswürdig ist.
Das Resultat ist wieder eine gewisse Feindlichkeit zwischen den Gruppen, die meines erachtens nicht nötig ist. Ich bin auch der Meinung dass Massnahmen getroffen werden sollten, etwa das tragen von Masken zu ermutigen, halte aber den Lockdown der Gesellschaft für völlig überzogen. Dafür ist der Virus, aus aktueller Sicht, nicht gefährlich genug.
Was der Fall zeigt ist aber wie unterschiedlich zwei Gruppen ein und die selbe Sache sehen können. Das Problem sind eben persönliche Ängste, die Grenzen der Information, die Quelle der Information und persönliche Panikschwellen. Es macht keinen Sinn wenn auf meiner Seite die Leute sagen dass die Anderen die Gefahr ewig verharmlost haben und jetzt als Kompensation Panik schieben. Es macht aber auch keinen Sinn für die Anderen jetzt zu behaupten dass jeder der nicht in Panik ist die Sache verharmlost. Die Wahrheit liegt dazwischen. Covid-19 ist eine Krise aber, wie in meinem allerersten Beitrag zu dem Thema dargelegt, ist das größere Problem in der Gleichung der Mensch.
Wir müssen aufpassen dass die Panikreaktionen nicht mehr Schaden anrichten als der Virus selber. Es gilt daher wieder aus der Panik herauszukommen und die Sache kühl zu analysieren.
China steht noch und auch deren Alten sind zu einem erheblichen Anteil noch da. Das sollte uns positiv stimmen und wir sollten langsam, aber sicher wieder zurück zu einem vorsichtigen Normalzustand finden, denn eine Gesellschaft in Angst und Panik hat noch nie Probleme gelöst, oft aber verschlimmert.