Zum einen sagt man uns dass es keinen Grund gibt im großen Stil die Supermärkte auszuräumen, auf der anderen Seite sind die Supermärkte in manchen Bereichen leer, was rationale Menschen eher dazu motiviert einzukaufen.

Nach und nach werden gewisse Dinge knapp, vorwiegend Dinge die vorher keiner gekauft hat. Diverse Gasmasken kosten was sie im Moment kosten (also zu viel) weil viele sie wollen und es wenige gibt. Das die Dinger nicht sonderlich viel bringen steht auf einem anderen Stück Papier und ist völlig unerheblich. Egal wie oft man uns sagt wir sollen und normal verhalten, jene die nicht vor 3 Jahren vorgesorgt haben, aber gerne vorgesorgt hätten, verhalten sich gerade nicht normal.

Knapp wird zum Beispiel auch Desinfektionsmittel. Die ersten Hilferufe ala „Ich brauche Desinfektionsmittel für mein krankes Kind und kann keines kaufen“ sind schon da.

Für 2 bis 3 Generationen ist 2020 das erste Mal dass sie echte Knappheit erleben, wenn auch nur im Kleinen. Die einzige Knappheit die sie bis jetzt kannten war eine Knappheit an IPhones am ersten Tag des Verkaufs.

Das Konzept der Knappheit, also das Dinge nicht da sind obwohl man sie braucht, war und ist für viele Menschen, die fest daran glauben dass jeder ein Recht auf Alles hat das er braucht, unvorstellbar. Wir sind doch reich, wir leben im Überschuss, wir haben doch genügend um die ganze Welt acht Mal durchzufüttern!

Denkste. Wir haben nicht Mal genügend für uns wenn wir auch nur ein Viertel mehr wollen als im Vorjahr. Unsere Überproduktion sieht nach viel aus, aber im Vergleich mit unserer Konsumation ist sie nicht sonderlich gigantisch. Sie ist genau so groß dass es uns nie an etwas mangelt. Solange alles normal läuft. Alles andere wäre nicht finanzierbar.

Press24.net https://www.mopo.de/image/28202850/2x1/940/470/83d5f9f37b9c90d11255d6474bd6d595/hJ/leeres-regal-edeka.jpg

Der Schock ist heilsam. Die Vorstellung unseres unermesslichen und grenzenlosen Reichtums bröckelt. Das ist gesund. Die Grenzen unserer Gesellschaft werden endlich offensichtlich, der PR Schleier lüftet sich wenigstens teilweise.

Selbst erlebte Knappheit ist scheinbar die einzige Heilung gegen Champagnersozialismus. Die Idee dass der Umstand das man selber noch nie Knappheit erleben musste beweise dass „Genügend für alle da wäre“ kann nur mit dem Erfahren von Knappheit zerschlagen werden.

Es ist eben nicht genügend da.

Wenn jeder sich im Wahn eine Gasmaske kaufen wollen würde, wäre nicht genügend da. Selbst wenn die Dinger etwas nützen würden und jeder eine brauchen täte, so sind nicht genügend da. Egal wie man verteilt, egal ob man den Reichen 2 seiner 3 Masken wegnimmt, es sind nicht genügend da um den 10 000 eine zu geben die eine haben wollen.

Etwas zu brauchen“ Erschafft das Ding das man braucht nicht. Wir haben nur was wir produzieren und wer mehr produziert, wer also nützlicher ist, hat ein Anrecht auf mehr Dinge.

Nur so landet man in einer Gesellschaft die 3 Generationen keine Knappheit erlebt hat: mit Kapitalismus.

Sozialismus hingegen erzeugt Knappheit und heilt sich damit in letzter Konsequenz selber. Auch das ist eine gute Sache.

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Spinnchen

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decordoba1

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