Ich will meinen gerechten Lohn!“ ist eines der Kernargumente des Sozialismus. Was genau dieser gerechte Lohn aber ist, beantwortet er nicht. Nur eine absolute Minderheit denkt dass es gerecht wäre wenn Gehirnchirurg und Kellner das gleiche Gehalt beziehen würden und diesen Menschen ist leider nicht zu helfen.

Aber wie steht es mit Jobs die hart und schmutzig sind? Sollten die nicht mehr verdienen als der dicke CEO? Im ersten Moment klingt das plausibel.

Wie aber kommen Gehälter im Kapitalismus zu Stande?

Zuerst gilt es das Spielfeld zu verstehen.

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Das Einzige das uns heute interessiert ist eine Achse: Gehalt. Mathematischer wird es heute nicht, versprochen.

Auf dieser Achse ist Geld aufgetragen, von wenig bis viel.

Im ersten Schritt finden wir darauf den Arbeitgeber (blauer Balken). Für den Arbeitgeber ist im Wesentlichen eine Sache wirklich interessant: „Wie viel mehr verdienene ich wenn ich jemanden einstelle?“ Je geringer das Gehalt ist, desto mehr bleibt von diesem Zugewinn ihm übrig. Mehr als diesen Zugewinn kann er aber nicht zahlen. Der Balken geht also von weniger als null bis zu dem Wert den der neue Arbeiter erwirtschaftet.

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Blöderweise hat der Inhaber aber auch keinen nichtsnutzigen Neffen eingestellt den alle anderen mitschleifen müssen, da dieser weniger als Nichts bring. Dies reduziert was der Arbeitgeber zahlen kann (schraffierter blauer Bereich).

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Endlich kommt der Arbeitnehmer ins Spiel. Der Arbeitnehmer selber würde für unendlich viel Geld arbeiten aber hat üblicherweise eine Untergrenze. Diese Untergrenze ist das alternative Jobangebot. Warum sollte er den Job für weniger Geld machen als er anderswo erhalten könnte?

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Wenn sich die beiden Balken nicht überschneiden, gibt es keinen Grund für eine Verhandlung. Man bekommt einfach keinen Zahnarzt für 500€ im Monat. Wo sich die Balken überschneiden liegt der Verhandlungsspielraum (rot).

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Der Arbeitnehmer wird versuchen an die Grenze des Arbeitgebers zu kommen und andersherum. Der Gehalt kann aber nicht außerhalb dieser roten Grenzen liegen.

Hier liegt also der gerechte Lohnbereich, wer mehr rausholt hat eben besser verhandelt.

Je effizienter eine Firma arbeitet, das bedeutet je weniger unfähige Neffen sie beschäftigt, desto einfacher kann sie höhere Gehälter zahlen.

In der Theorie ist das alles einfach, praktisch ist es schwieriger.

In einer Firma bestehend aus Chef, Buchhaltung, Verkäufer und Arbeiter herauszufinden wer wie viel dazu beigetragen hat einen Job abzuwickeln ist alles andere als einfach. In der Realität aber glauben alle vier dass ihnen mindestens die Hälfte des Gewinns zustünde, da es ohne sie gar nicht gehen würde. Das führt zu Frustration und dem Gefühl weniger zu bekommen als einem zustünde.

Die grundlegende Logik bleibt aber bestehen und es ist eine Logik die auch der Sozialismus nicht verleugnen kann: wer mehr Nutzen stiftet sollte auch mehr davon haben.

Im reinen Kapitalismus kann es sich keine Firma leisten die nichtsnutzigen Neffen in CEO Posten durchzufüttern. Der Wettbewerb um die besten Leute ist viel zu groß, man braucht diesen Verhandlungsspielraum, sonst geht man unter.

Im Sozialismus hingegen verschwindet der Verhandlungsspielraum aufgrund all der Leute die durchgefüttert werden. Daher sind Arbeiter im Kapitalismus reicher als ihre Gegenstücke im Sozialismus.

Nicht aus Ideologischen Gründen sondern weil der Balken des Kapitalisten schlicht und ergreifend länger ist.

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