Das Sturmgewehr in der Hand des Bürgers

Ich hatte am Wochenende eine durchaus interessante Debatte rund um Waffenbesitz. Mein Diskussionspartner meinte dass er nicht grundsätzlich gegen Waffenbesitz wäre, aber ein Sturmgewehr (engl. Assault rifle) gehöre nun mal nicht in die Hände von Zivilisten.

Meine Frage war daraufhin einfach: was genau macht so ein Sturmgewehr denn aus?

Die Textbuchdefinition ist, dass es sich um Gerät für militärische Anwendung, meistens um einen Maschinenkarabiner. Da er nicht so genau wusste was das bedeutete, sagte er eben genau das.

Ich entgegnete, dass etwa das so gern kritisierte AR15 militärisch nicht genutzt wird. Die militärischen Versionen sehen zwar weitgehend genauso aus, unterscheiden sich aber in ihrer Funktionalität.

wikipedia https://en.wikipedia.org/

Im Wesentlichen lief es also darauf hinaus dass er alles verbieten wollte dass so aussah als könnte es das Militär benutzen wollen.

Probieren wir das hier:

Auf dem vorliegenden Bild sehen wir 5 Waffen, sortiert nach wahrgenommener Gefährlichkeit. Wo soll nun die Grenze gezogen werden?

Angus - frei zu kopieren n/a

Ist bereits das klassische Sportgewehr (A) zu viel?

Was wenn das Gewehr etwas sportlicher aussieht (B)?

Wie steht es mit den Gewehren die aussehen als würden sie aus einem Actionfilm stammen? (C,D,E)

Wo zieht man die Grenze?

Wo würdest Du sie ziehen?

A, B, C, D oder E?

Nun, die Pointe an der Sache ist dass es sich bei allen 5 Bildern um ein und ein und dieselbe Waffe handelt: um eine Ruger 10/22.

Dieses Design aus dem Jahre 1964 ist ein klassisches Kleinkaliber Sportgewehr. Kein Militär der Welt benutzt dieses Gewehr in Kampfeinsätzen und meines Wissens, wurde es auch niemals militärisch benutzt.

Die oben abgebildeten Bilder zeigen unterschiedliche Möglichkeiten für Tuning. Ändert sich die Leistungsfähigkeit des Gewehrs nur weil es plötzlich schwarz und gefährlich aussieht?

Natürlich nicht.

Es bleibt ein Kleinkalibergewehr und ist damit verhältnismäßig ungefährlich (die Patrone durchdringt zb die Schädelplatte nicht).

Waffenunkundige Menschen neigen dazu danach zu gehen was sie im Actionfilm gesehen haben.

Ist es schwarz und sind jede Menge Dinge angeschraubt, dann ist es gefährlich!

Die Optik täuscht aber gewaltig und so hat der Laie oftmals erhebliche Probleme mit relativ ungefährlichen Waffen, aber überhaupt keine Probleme mit sehr viel potenteren Geräten, die nur eben harmloser aussehen.

Wer in Mitteleuropa eine Waffe besitzt ist geschult, ausgebildet und, im Gegensatz zu weiten Teilen der Bevölkerung, psychologisch evaluiert. Dass ungeschulte Personen mit potentiell gefährlichen, undiagnostizierten psychischen Störungen eben diesen Menschen Rechte nehmen wollen, halte ich für tragisch, zumal ihre Angst eben nichts mit den Fakten zu tun hat.

Oftmals aber reicht es Menschen ihre Unzulänglichkeiten vor Augen zu führen.

Wer bereit war eine Grenze zu ziehen muss sich eingestehen dass er keine Ahnung von der Materie hat.

Das ist ok so.

So beginnt ein Lernprozess.

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