Es ist schon interessant. Die gleichen Menschen, die mir ständig vorrechnen, dass ein amerikanischer CEO in 5 Minuten so viel Geld verdient wie seine Sekretärin im ganzen Jahr, sind überaus unwillig, sich den Stundensatz eines Sozialhilfeempfängers auszurechnen.
Es wird ständig darauf gepocht, dass man von dem bisschen Geld, das einem der Staat da gibt, nicht leben könne.
150€ sind schon knapp, zugegeben. Es deckt das Überleben ab. Mehr nicht. Die Frage, die keiner stellt, ist aber, was auf der Gegenseite steht.
Ich, als Steuerzahler, zahle also an jemanden 150€. Was bekomme ich dafür?
Wenn ich in einem Geschäft 150€ lasse, dann bekomme ich ja auch etwas. Sozialisten werden sofort einwerfen, dass ich dafür Frieden bekomme, weil ich sonst den Armen in die Kriminalität zwingen würde.
Das halte ich für ein erschütterndes Weltbild, sagt es doch, dass jeder der arm ist, automatisch kriminell sein müsse. Es deckt sich auch nicht mit der Statistik in anderen Ländern. Armut führt nicht zu Kriminalität. Armut führt zu Erfindungsreichtum und diese führt mitunter in die Kriminalität oder zu kreativen neuen Jobs. Meistens zu Zweiterem. Hierzu sei der Sozialist daran erinnert, dass die Menschheit nicht reich begonnen hat, sondern arm (Im Naturzustand gab es keinen Strom aus der Steckdose).
Der Sozialhilfeempfänger tut also nichts für mich. Er leistet keine Sekunde Arbeit (Beim Amt stehen ist keine Arbeit).
Damit geht sein Stundenlohn gegen Unendlich (immer diese Krux mit der Division durch Null).
Das bedeutet, dass jeder Sozialhilfeempfänger einen besseren Stundensatz hat als der oben erwähnte CEO.
Wer ist das Opfer in der Geschichte? Aus meiner Sicht ist es die Sekretärin, die brav ihre Steuern zahlt und das ganze System am Laufen hält und dabei am wenigsten für ihre Arbeitsstunde erhält.
Das mag zwar sozial gerecht sein.
Gerecht ist es aber mit Sicherheit nicht.