Der Feminismus ist tot. Das alleine ist aber nicht das Problem. Das Problem ist vielmehr, dass das Monster das die Eingeweide des Feminismus gefressen hat nun dessen Haut trägt und so tut als wäre er der Feminismus.
Aber gehen wir ein paar Schritte zurück.
Frauenrechte sind keine neue Sache. Immer wieder forderten Männer und Frauen mehr Rechte für Frauen, immer wieder erhielten sie hier und da Rechte und oftmals verloren sie diese Rechte wieder.
Die grundsätzlichste Forderung ist hierbei dass für Frauen und Männer keine unterschiedlichen Regeln existieren sollten. Diese Forderung ist aus unterschiedlichen Ideologien ableitbar, besonders deutlich aber aus dem Libertarismus und Liberalismus (lateinisch liber, libera, liberum ‚frei‘; liberalis „die Freiheit betreffend, freiheitlich“), denn wenn jeder Mensch sich zu allererst einmal selber gehört, muss jeder tun und lassen dürfen was er möchte.
Die Kernforderung „behandelt Männer und Frauen gleich“ ist aber nicht wirklich feministisch. Sie ist Egalitär (französisch égalité, von lateinisch aequalitas: „die Gleichheit“).
Radikalere Elemente lösten sich (vor allem in den 60igern) von der Forderung der Gleichheit und verabschiedeten sich von ihren ersten Verbündeten, den Liberalen und Libertären, und forderten statt Gleichstellung eine „Verbesserung der Situation der Frau“, ohne einer Nennung eines Ziels.
Der moderne Feminismus hatte nicht mehr Gleichberechtigung und Gleichstellung zum Ziel, sondern eine ständige Verbesserung der aktuellen Situation. Aus genau diesem Grund forderte auch niemand Maßnahmen in Bereichen bestehender weiblicher Dominanz oder entstandener Dominanz.
92% aller Volkschullehrer sind heute weiblich. 60% der Allgemeinmediziner sind weiblich. Ginge es um "Gleichheit" müsste die affirmative Action etwas tun. Tut sie aber nicht.
Praktisch alle Arbeitsunfälle mit tödlichem Ausgang sind hingegen Männer und etwa 76% aller Selbstmorde werden von Männern begangen.
Ungleichheit ist überall, aber das interessiert eben nur die fünf egalitären Personen weltweit. Der Rest ist auf „seine Gruppe“ fixiert.
Und das möge so sein. Menschen sind tribalistisch (englisch tribalism: Stammestum) und solidarisieren sich mit „ihresgleichen“ stärker als mit „den anderen“.
Der frühe Feminismus kämpfte für die Frau. Das Vereinende war nicht eine Ideologie, sondern das Vorhandensein von Fortpflanzungsorganen. Die Idee war es die Situation aller Frauen zu verbessern: der Bäuerin, der Arbeiterin, der Ärztin, der Christin, der Atheistin und so weiter und so fort.
Und der Feminismus ritt von Erfolg zu Erfolg. Erfolg zieht aber Parasiten an und der Feminismus wurde ab den 90igern zunehmend von einem Parasiten befallen den wir „Intersektionalität“ nennen.
Der postmoderne Feminismus ist intersektional, war es aber vor 30 Jahren nicht.
Er kämpft heute nicht mehr für Gleichheit und nicht mehr für die Frau sondern für „die Unterdrückten“. Jubelte der frühe Feminismus, wenn eine Frau einen Ministerposten besetzte so brüllt der postmoderne Feminismus wenn diese Frau der falschen Ideologie folgt.
Von Esthar Vilar bis Bettina Arndt, von Margaret Thatcher bis Marjorie Taylor Green, der postmoderne Feminismus bevorzugt heute einen Mann mit „der richtigen Ideologie“ einer Frau mit Ansichten die dem Intersektionalismus, also der postmodernen Version des Marxismus, entgegensteht.
Die korrekte Weltsicht für den postmodernen Feminismus ist nicht dass die Position der Frau zu verbessern sei, sondern dass die Frauen sich den Lehren der Intersektionalität zu unterwerfen hätten und ihren Platz in der Unterdrücker/Unterdrücktem Hierarchie einzunehmen haben.
Das Manifestierte sich vor allem in dem Konflikt zwischen den klassischen Feministen und den Transaktivisten. Die unterlegenen klassischen Feministen forderten dass die erstrittenen Frauenrechte für jene wären die die korrekten Chromosomen haben. Die Transaktivisten argumentierten, dass diese Rechte für jeden seien der sie haben möchte, das inkludiere Männer die sich als Frau identifizieren. Der klassische Feminismus wurde nach seiner Niederlage als „radikaler Feminismus“ gebrandmarkt, als „problematisch“ eingestuft und verstoßen.
Spätestens hier starb der Feminismus. Es gibt heute daher kaum mehr echte feministische Forderungen. Das Wort „Sexismus“ etwa kommt praktisch nur noch als Teil einer Verdammung vor. Kaum jemand ist nur noch sexistisch, er ist fast immer zudem rassistisch, transphob und so weiter und so fort. Und das Ziel des Beschusses kann ohne Probleme eine Frau sein, wie etwa J. K. Rowling lernen musste.
Seither hat der Feminimsus erheblichen Zulauf von Männern, die Frauen sagen was sie zu denken, tun und zu sagen haben.
Die Intersektionalität versucht also die Frauen vor ihren Karren zu spannen, und viele der klassischen Feministen, ziehen den Karren auch brav, ohne zu verstehen wohin die Reise geht.
Jene Feministen die aber die brutale Ermordung des Feminismus realisiert haben wenden sich nun, überraschend rasch, wieder ihren uralten Verbündeten zu, den Menschen die fordern dass jeder so leben solle wie er will und es keinen Sinn macht unterschiedliche Regeln für Menschen zu machen: den Libertären.
Das ist eine gute Entwicklung für Männer und Frauen. Nur für jene die über uns alle herrschen wollen bedeutet es eine Niederlage.
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