Russlands Militär behauptet, Soldaten zu haben, die telepathische Fähigkeiten besitzen. Ist das Wunderwaffenpropaganda oder ist was an der Sache dran?

Spiritualität kommt in unterschiedlichsten Formen, dreht sich aber immer um die Idee, dass neben der greifbaren Welt etwas existiert, das nicht wirklich greifbar ist, aber gleichzeitig doch auf die Welt einen nennenswerten Einfluss hat. Götter, Geister, Seelen oder Engel erfüllen all das. Viele glauben an diese Dinge, aber die Nachweise sind gelinde gesagt eher dürftig.

Dennoch gibt es interessante Phänomene. Das Gefühl, das man spürt, wenn man beobachtet wird, auch wenn man in die andere Richtung sieht, ist etwas, an das laut Umfragen rund 2/3 der Befragten glauben. Untersuchungen ergaben, dass diese Gefühle nicht beweisbar waren, seit den 1980iger gibt es aber Studien, die durchaus interessante Resultate zeigten.

Kann etwas dran sein?

Und hier kommen wir zur Evolution.

Wir entwickeln Sensoren, wenn sie uns mehr nutzen als kosten. Der Hai etwa kann elektrische Impulse wahrnehmen, er nimmt unter anderem unseren Herzschlag wahr. Das kostet ihn Energie. Wir nehmen die Welt nicht wie der Hai wahr und entsprechend tun wir uns schwer, uns vorzustellen, wie es wäre, ein Kabel anzusehen und zu wissen, ob Strom darin fließt oder nicht, etwas, das für den Hai ganz normal ist und für uns absolut unmöglich.

Könnten wir auch Strom sehen? Natürlich, der Hai betreibt ja nicht Magie. Die Sache ist nur, dass es niemals einen evolutionären Vorteil für unsere Spezies gab, so einen Sinn zu entwickeln.

Dinge in unserem Körper müssen mehr bringen als kosten, sonst verlieren wir sie.

Nutzen bedeutet in der Natur im Wesentlichen, ob es mehr Kalorien bringt als kostet und ob es bei der Fortpflanzung hilft. Ein Telepath hätte in beiden Fällen heute massive Vorteile.

Immer zu wissen, was der andere hören will, würde sich sowohl in Geld wie auch in Fortpflanzungschancen übersetzen. Entsprechend gäbe es, vor allem über den sexuellen Pfad, einen massiven Druck in Richtung Telepathie, und zwar nicht erst jetzt, sondern mindestens seit mindestens 3000 Jahren, vermutlich aber sehr viel länger.

Der Umstand, dass Telepathie, obwohl die Bedingungen dafür in unserer Spezies jetzt seit doch geraumer Zeit extrem günstig sind, extrem selten bis nicht existent ist, deutet darauf hin, dass die Sensorik dafür in der Natur so nicht vorkommt oder mit so extremen Kosten kommt, dass die extrem günstigen Bedingungen unsere Situation noch immer nicht ausreichen, um hier die Evolution zu treiben.

Es gilt in dem Zusammenhang, sich noch einmal vor Augen zu halten, wie gigantisch die Vorteile von jemandem wären, der Astralprojizieren, Gedankenlesen, die Zukunft sehen oder Engelenergie nutzen könnten.

Glaube ich, dass Spezialisten der russischen Armee mittels Gedanken Computer grillen können? Nein. Nicht im Ansatz. Das ist Propaganda.

Glaube ich, dass wir Sinne entwickeln können, die wir jetzt nicht haben?

Auf jeden Fall, aber innerhalb gewisser Grenzen. Nicht alles ist möglich und natürliche Telepathie erscheint nach aktuellem Wissenstand als eher unwahrscheinlich und bleibt wohl für immer ein romantischer Gedanke.

Technologische Telepathie hingegen ist ein Thema für einen anderen Tag ...

https://www.psychologs.com/telepathy-and-its-potential-impact-on-mental-health/ psychologs.com

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