Niemand mag Gangs, außer jene, die drinnen sind.

Aber beginnen wir am Anfang:

Anarchisten mögen keine Herrscher.

Wir reden jetzt natürlich von echten Anarchisten und nicht von der Sorte „Anarchist“, die staatliches bedingungsloses Grundeinkommen haben möchten.

Das sind keine Anarchisten sondern Fälle für die Klapsmühle.

Oder für die Deutschnachhilfe. Oftmals für beides.

Der echte Anarchist kann sich mit Regeln anfreunden, nicht aber mit Instanzen die Regeln erstellen. Jede Regel ist für sie Verhandlungssache. Für mich als Minarchist ist das eine Spur zu mühsam, ich rede dennoch gern mit den Anarchisten.

Letztens wurde als Argument vorgebracht dass das Ziel doch längst erreicht wäre. Es gäbe gar keine Regierungen, sondern das was sich da Regierung nennt ist einfach nur eine Gang. Eine verflixt beängstigende und mächtige Gang, aber eben nur eine Gang. So absurd es klingt, es hat einige wahre Elemente.

Hierzu muss man das Ideal der Regierung mit der Realität vergleichen. Eine ideale Regierung nimmt dem Bürger Arbeit ab, unterstützt und schützt ihn. Die Idee ist, dass Synergieeffekte genutzt werden. Etwa beim Schutz. Der Bürger schützt nicht mehr selber sein Hab und Gut, sondern gegen Zahlung von Steuern übernimmt das der Staat gleichmäßig und überall, das spart Geld.

Genau genommen war das lange Zeit die einzige Aufgabe/Existenzberrechtigung des Staates. Hinzugekommen sind Dinge wie uniforme Bildung, gleichmäßiger Schutz gegen Brand, Gesundheitswesen, etc.

Faktisch sind all diese Institutionen aber heute deutlich weniger effizient als ihre privaten Mitbewerber. Die synergetischen Effekte verblassen gegen Korruption, Ineffizienz und generelle Unfähigkeit.

Natürlich wird seitens Staazies (aka die GangRookies) gerne eingeworfen dass wir den Boss der Gang wählen dürfen. Ich muss dazu aber sagen dass sich mir die Unterschiede zwischen den wählbaren Bossen (die angeblich gigantisch sein sollen) kaum erschließt.

Als letzter Strohhalm wird dann oft eingeworfen dass besagte Staazies behaupten die Regierung sei stabiler, glaubwürdiger und generell besser als ihre Mitbürger. Die meisten sind schockiert wenn ich sein in ein Geheimnis einweihe das da lautet:

„Die Regierung sind auch nur Mitbürger mit lustigen Titeln“

Ich persönlich denke die Anarchisten haben mit dieser Behauptung einen wunderbaren Witz erzählt. Er ist überzogen, trifft aber eine wunde Stelle. Die Pointe ist, dass zu viel daran Wahres drin steckt als dass man es, als historisch gebildeter Mensch, einfach so verwerfen kann.

Verwerfen kann es nur der Schlag Mensch der an höhere Mächte glauben möchte oder muss. Der Marxist glaubt nicht an Gott sondern den Staat/Partei/Kollektivführung.

Wesentlich ist dass er eben nur glaubt.