Die kommunistische Stadt mitten in den USA

In den USA stellt es keine Seltenheit dar, wenn eine Gruppe von Menschen Land kaufen und dann dort, isoliert vom Rest der Welt, ihr Ding tun. Solche Kommunen existieren zum Teil unter erheblichen selbst auferlegten Limitierungen, besonders bekannt sind die Amish die es sich selbst auferlegt haben auf dem technologischen Stand von vor rund 200 Jahren zu existieren. Sie sind damit aber nicht alleine, eine Unmenge an Sekten leben isoliert und weitgehend unabhängig von der weiteren Gesellschaft. Das ist eine gute Sache. Heute beschäftigen wir uns mit so einem Projekt: Hammer City.

Hammer City ist ein Projekt der Black Hammer Partei in den USA. Die Partei selber ist eine kommunistische Organisation mit dem Fokus den Kolonialismus rückgängig zu machen. Die Partei selber sieht „ihre Leute“ als die Opfer der „Weißen“ und „der Juden“, eine gängige Sicht in Organisationen, die sich an Malcolm X orientieren.

Die Organisation beschloss eine eigene Stadt zu bauen. Auf blackhammer.org ist das Missionsziel nachschlagbar:

() Eine Stadt für Farbige („people of color“), mit Jobs, Nahrung und Gesundheitsvorsorge

() Keine Polizei, keine Mieten, kein Coronavirus und keine Weißen (No cops, no rent, no Coronavirus, and no white people)

() Mit dem erklärten Ziel das Land den Eingeborenen zurückzugeben (Returning the land to Indigenous people), was für den geographisch Gebildeten bereits Fragen aufwirft mit denen wir uns nicht beschäftigen werden.

Die Organisation hat hierzu einen Spendenaufruf laufen und 100.000USD wurden bereits gesammelt. Mit diesem Geld wurde versucht, etwa 80ha Land zu kaufen. Schon vor dem Kauf begannen die Arbeiten an den Projekt.

Blöderweise ging der Kauf nicht durch und der Eigentümer des Landes lies die Städtebauer von seinem Land entfernen. Viele waren es allerdings ohnehin nicht mehr. Die meisten hatten das Projekt schon vorher verlassen.

Der Landeigner fand auf seinem Land eine angefangene Brücke vor, neben etwas Müll. Aber das wars dann auch schon.

Berichten von desillusionierten ehemaligen Mitgliedern, vorwiegend junge Obdachlose, beschrieben, dass die Organisation nicht bedacht hat, dass sie Essen bereitstellen müssen. Scheinbar hatte die Parteiführung gedacht dass sie von den Früchten des Landes leben könnte, was nicht der Fall war. Vor allem die Versorgung mit Wasser wurde ignoriert, weil die Führung meinte man könne ohnehin aus dem Fluss trinken. Auch an Filter wurde nicht gedacht. Entsprechend wurden fast alle Genossen sehr rasch krank.

Das Projekt endete also im Grunde genauso wie die Kokovoren des August Engelhardt vor 120 Jahren: in einem ausgesprochenen Desaster, obgleich man vor hatte ein Imperium aus dem Boden zu stampfen.

Hammercity exist also nur am Papier, im Gegensatz zu anderen gescheiterten kommunistischen Projekten wie etwa CHAZ versuchten die Aktivisten aber wenigstens selber etwas aufzubauen, anstatt Vorhandenes zu besetzen.

Und das finde ich grundsätzlich bewundernswert.

Es ist einfach über den Fehlschlag dieses Projektes zu lachen, über die Naivität dieser Stadtkinder die sich eben vieles eine Spur zu einfach vorgesellt haben als es eben ist.

Ich aber sehe es als mutig an und hoffe viele Sozialisten folgen ihrem Vorbild und versuchen diese „bessere Gesellschaft“ auf der grünen Wiese aufzubauen.

Eventuell findet ja eine dieser Gesellschaften den Schlüssel zum sozialistischen Erfolg. Who knows?

Es gilt den tapferen Genossen viel Erfolg zu wünschen, wenn sie aus der Hölle des Überflusses im Kapitalismus in eine Natur auswandern die in ihrem korrumpierten Zustand ja von lysenkistischer Harmonie geprägt ist um dort eine Gesellschaft zu schaffen in der Veggiechickenburger ihnen in den Mund flattern.

Oder aber sie lernen wie es ist zu scheitern und keinem dafür Schuld zuschieben zu können. Und das bildet eben Charkater.

Wie auch im Falle von Hammercity, ist das einzige Heilmittel für den städtischen Kommunismus eben wirklich mal einen Hammer in der Hand gehabt zu haben und zu lernen dass man eben nichts hat, wenn man nichts tut,

selbst wenn alle rund um einen Kommunisten sind.

https://blackhammer.org/ https://blackhammer.org/

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Kant

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Zaungast_01

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