Die Lektion die ich aus 2020 ableite ist eine schmerzhafte und natürlich mit dem Coronavirus verbunden. Die Lektion ist dass viel mehr Menschen viel öfter viel intensiver tun und glauben was ihnen gesagt wird als ich noch 2019 dachte.
Wir müssen dabei bequemerweise nicht Mal auf die Gefährlichkeit des Coronaviruses eingehen, warum nicht erkläre ich später.
Es geht darum, dass Medien und Regierungen zu Beginn des Jahres 2020 sagten dass Corona kein Problem wäre um dann in nur wenigen Wochen eine 180° Drehung hinlegten und dann das Gegenteil behaupteten. Das ist natürlich weder etwas Neues oder sonderlich Verblüffendes.
Ich erinnere mich noch gut wie Bildungsministerin Strickliesel im ORF sagte, dass keine Studiengebüren kommen würden weil „Bla Bla Bla“ nur um genau eine Woche später das Gegenteil mit viel „Bla Bla Bla“ zu rechtfertigen. Ich für meinen Teil wunderte mich warum die Moderatorin nicht die eine Frage stellte die sie hätte stellen müssen „Was veranlasst sie zu einer 180° Umkehr“ und der Umstand dass diese Frage nicht gestellt wurde lies mich schon damals vermuten dass der ORF nicht so wirklich an der Wahrheitsfindung interessiert ist sondern nur so tat als wäre er ein "Gegengewicht zur politischen Macht".
Und hier kommt der Bogen zurück zum Virus: eine extreme Anzahl von Menschen war 2020, synchron mit Regierung und Medien, der Meinung dass der Coronavirus zuerst völlig harmlos und dann extrem gefährlich sei. Das interessante ist der Sprung. Wenn Menschen innerhalb extrem kurzer Zeit plötzlich das Gegenteil von dem glauben was sie vorher geglaubt haben sprechen wir von so einem Sprung.
Auch das ist nicht per se etwas Ungewöhnliches, die Frage ist aber wodurch dieser Sinneswandel ausgelöst wird. Seine Meinung zu ändern ist in Ordnung, die Frage ist eben warum man es tut.
Im Falle der breiten Masse ist dieser Auslöser schlicht und ergreifend dass es ihnen gesagt wurde. Keine persönlichen Erfahrungen. Keine Analyse von messbaren Fakten sondern einfach nur Gehorsam.
Die klassische Antwort die man erhält wenn man Personen mit diesen Fakten konfrontiert ist dass sich die Fakten eben geändert haben und was sie damit meinen ist dass die Medien (also ihre Quelle für alle Fakten) plötzlich das Gegenteil von dem sagten was sie vorher sagten.
Für sie änderten sich die Fakten also wirklich, aber ist das nicht ein Indiz für eine miese Quelle?
Analysiert man meine Artikel hier auf F&F zum Coronavirus findet sich folgendes Bild: Als alle sagten dass es nicht zu uns kommen würde sagte ich dass es kommen wird und das sagte ich weil ich die damalige Analyse des CDC in den USA als recht überzeugend verstand. Als es dann bei uns war und die Panik losging (Weil der Virus uns erreichte obwohl die Medien sagten dass das nicht passieren würde) sagte ich dass die Gefahr nicht der Virus ist sondern das Zusammenbrechen von Infrastruktur und Panik da nicht hilft. Masken wären eine gute Idee und ich erntete dafür viel Spott und Belehrungen. Schließlich sagte ja auch der Kanzler dass Masken nix bringen. Schon damals sagte ich dass „die Kurve abzuflachen“ Sinn macht aber das haben wir in einem (schmerzhaften) Monat hinter uns.
Jetzt flachen wir die Kurve seit 9 Monaten ab und meine Kritik ist entsprechend. Der Sommer übernahm das Abflachen der Kurve für uns und wir hätten, ganz ohne Risiko für die Infrastruktur, den Virus durch die Bevölkerung brennen lassen. Dann wurde es kalt und die Zahlen gingen nach oben, zur Überraschung der Leute die sich mit dem Thema nur via Massenmedien informiert haben. Die Frage „Aber hat dann das was wir im Sommer gemacht haben irgendwas gebracht?“ stellte keiner. Was mich nicht überraschte.
Meine Linie änderte sich aus von anfänglicher Angst zu wenig Angst jetzt.
Und jetzt kommt der Punkt: Ich behaupte dass mehr als die Hälfte der Bevölkerung nur ein Monat Dauerbeschallung von „Medien“, „Experten“ und „Politikern“ bräuchte um sie davon zu überzeugen dass Pyramiden von Aliens errichtet wurden. Nicht mehr. Ein Monat und alle würden es als Fakt verstehen und jeden belächeln der widerspricht. Ein Monat. Nicht mehr und alle würden "wissen" dass Alien eben Fakt sind.
Wir tragen zwar in unsren Hosentaschen das Wissen der Welt aber was nützt es wenn die Klatschtanten noch immer das Monopol auf die Wahrheitsfindung haben und die Macht ihre Geschichten zur Wahrheit zu erheben und über messbare Fakten zu stellen?
Mein Schluss ist dass wir eben noch immer im finsteren Mittelalter stecken, wir haben nur die Könige durch Bürokraten, die Priester durch Ideologen und die Klatschtanten durch die Medien ersetzt. Alles wurde größer aber geändert hat sich herzlich wenig. Die Hoffnung dass der freie Zugang zu Daten und Fakten zu einer Blütezeit des Rationalismus werden würde hat sich nicht erfüllt. Eher das Gegenteil ist der Fall denn schon jetzt glauben schenbar mehr Menschen dass die Pyramiden von Aliens errichtet wurden als im Jahre 1960.
Die Mehrzahl der Menschen ist absolut zufrieden damit zu tun was ihnen gesagt wird, zu glauben was man ihnen erzählt und jene zu verteidigen die sie im Dunkel halten. Die eigentliche Lektion von 2020 ist dass sehr viele Menschen in diesem Zustand glücklich sind.
Das zu akzeptieren ist schwierig, denn die Implikationen sind überaus schmerzhaft.
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