Kürzlich verkündete die SPÖ, dass der politische Islam in Österreich keinen Platz hat. Das bedeutet in Klarsprache, dass es kein Problem ist, wenn Schlüsselpersonen in der moslemischen Community suggeriert, dass man die SPÖ zu wählen hat. Ein Problem wird es, aber wenn diese Leute dann ihre eigenen Parteien gründen. Und das passiert eben jetzt. Überall in Europa. Und das war abzusehen.

Die Idee, dass eine Gruppe mit starker Identität sich ewig vor den Wagen einer Ideologie spannen lässt, mit der sie bestenfalls ein Feindbild gemeinsam hat, war schon immer naiv.

Spannend wird zu beobachten, was als nächstes passiert, denn die SPÖ kann es sich schlicht nicht leisten den loyalen moslemischen Wahlblock zu verlieren und noch weniger kann sie es sich leisten, wenn der Teil, den sie nie geschafft haben zu aktivieren, sich beginnt zu bewegen. Und zwar gegen sie.

Sprich die SPÖ hat im Grunde nur die Option selbst mehr zu einer islamischen Partei zu werden, was den Moslems nie genug sein wird oder den politischen Islam hart unter Feuer zu nehmen.

Das Problem an der Sache ist, dass es modern ist zu behaupten, dass „alles politisch sei“ und das auch gut so ist.

Der politische Islam ist damit genauso legitim wie der politische Feminismus, im linken Weltbild. Und das war auch ok, solange sie am gleichen „gegen rechts“ Seil zogen. Jetzt ändert sich aber der Winkel.

Am Wahlverhalten wird man dann erkennen wie viele der Moslems den Islam als politische oder aber spirituelle Kraft verstehen und ich denke die Antwort kennt auch die SPÖ sehr gut.

Der Islam ist Politik die sich als Religion tarnt. Egal ob das Endziel des Islam nun weltliche Macht ist oder aber die weltliche Macht nur als Mittel zum spirituellen Zweck gilt, der Islam strebt nach weltlicher Macht. Genau wie die anderen Parteien. So viel ist unbestreitbar.

Dazu kommt, dass gerade die SPÖ den Mythos, dass jede Kritik am Islam rassistisch sei (weil Moslem scheinbar eine Rasse sei, und keine bewusste Entscheidung, die man ändern könnte) salonfähig gemacht hat. Was ihre Argumentation schwierig machen wird.

Die Zielsetzungen des Islam sind mit denen der SPÖ, zu mindestens am Papier, völlig unvereinbar. Auch das ist für jene die die heiligen Bücher verglichen haben, nichts wirklich Neues.

Was also kann die SPÖ tun? Die Arbeiter hat man vertrieben, die Verbildeten sind bei den Grünen und die Menschen, die die SPÖ wegen Kreisky wählen sterben langsam davon. Die Wachstumsstrategie „Islam“ hat nun eine Generation funktioniert, jetzt bricht das Kartenhaus zusammen und beleuchtet mal wieder in welchen Zeithorizonten die SPÖ fähig ist zu planen.

Es gilt zudem zu beachten, dass der Wählerpool der Islamisten nicht nur Moslems erfasst. In einem hypothetischen Stechen zwischen der FPÖ und den Islamisten würden viele Nichtmoslems die Islamisten wählen. Entsprechend ist es denkbar, dass solche Leute sie gleich auch wählen würden, insbesondere wenn sie sich besser als die Anti-Westen Partei etablieren können oder aber sie gehen den ebenso gangbaren Weg sich als die aggressivere Anti-Woke Partei in Szene zu setzen und so der FPÖ Stimmen abzuluchsen. Sogar eine Kombination aus beidem ist denkbar.

Sprich die kommende islamische Partei, in welcher Form auch immer sie sich dann erfolgreich manifestiert, wird die politische Realität in Österreich erschüttern und einen Haufen Kartenhäuser umwerfen. So viel jedenfalls ist absehbar. Der Rest liegt in den Sternen.

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