Die Zukunft der dritten Welt sieht düster aus

Die aktuelle Situation der dritten Welt ist nicht gerade rosig, aber einige Indikatoren deuten darauf hin, dass es im nächsten Jahrzehnt noch viel schlimmer wird.

Aber fangen wir am Anfang an.

Eine der zentralen Ideen der klassischen Ökonomen des 18. Jahrhunderts war ein Konzept das wir heute Globalisierung nennen. Die Idee war, dass Nationen, je nachdem was sie zur Verfügung hatten, andere Dinge produzieren würden. Wer Eisenerz hatte konnte Stahl machen, wer am Meer lebte konnte Fische fangen. Das führte zu einem Überschuss von dem was man hatte und Mangel an dem was man nicht hatte. Das führte dann dazu, dass Nationen die Dinge die es nicht produzieren konnte, aber brauchten, durch minderwertige Substitution versuchten nachzubilden oder ohne das Zeug auskommen mussten, vorwiegend weil internationaler Handel technisch schwierig und oder politisch unerwünscht war.

Ökonomen wie Adam Smith argumentierten, dass der freie Handel Mangel und Überschuss ausgleichen würde und eben genau dieser Handel zwischen den Nationen zu einem engmaschigen Netzwerk führen würde in dem jeder von jedem abhängig wäre. So ein Netzwerk wiederrum wäre, der Theorie zu folge, unfähig Krieg zu führen, weil jeder Krieg die Versorgungsketten stören würde und keiner, auch nicht der Aggressor, es sich leisten könnte Krieg zu führen. Eine globalisierte Welt, so die Theorie, würde zu Weltfrieden führen.

Das 20. Jahrhundert brachte dann die Technologie mit sich um die Theorie zu testen. Wirtschaften konnten plötzlich Autos mit Bananen bezahlen und so etablierte sich langsam aber sicher ein globaler Markt. Die Wirtschaften verketteten sich zunehmen und die Abhängigkeiten stiegen, wir standardisierten Begriffe, Einheiten und Zahlungsmethoden bis wir bei praktisch voller Kompatibilität endeten, einem noch nie dagewesenen Fall in der Geschichte!

Das alles endete als die USA beschloss Russland aus dem SWIFT System herauszuwerfen, weil Russland seine Situation als Energielieferant als Waffe benutzte.

Die Folgen für Russland sind vor allem deswegen katastrophal, weil Russland seine Gläubiger nicht zahlen kann. Nicht weil das Geld fehlt, sondern weil Investoren keine geldgefüllten Briefe akzeptieren schlittert Russland in die Zahlungsunfähigkeit.

Investoren auf der ganzen Welt wissen jetzt, dass diese zuvor undenkbare Option jetzt eine legitime politische Waffe darstellt. Wer in ein Land investiert das nicht Teil der amerikanischen Sphäre ist kann jetzt nicht nur sein Geld verlieren, weil besagtes Land pleitegeht sondern auch wenn die USA es aus dem SWIFT System kicken.

Das erhöht das Risiko in Entwicklungsländer zu investieren gewaltig, westliche Investitionen werden also zurück in die westliche Welt wandern. Das ist ein mittelfristiges Problem.

Das kurzfristige Problem ist die aktuelle Teuerungswelle. Dinge werden gerade teurer und sie werden teurer, weil sie knapper werden. Aus unterschiedlichen Gründen, wobei 2 Jahre lang die Wirtschaft zu strangulieren natürlich einen wesentlichen Punkt ausmacht.

Wir zahlen jetzt mehr, weil wir es schlicht und ergreifend anderen wegkaufen. Der Reis wird bei uns im Supermarkt teurer, weil er knapper ist und das bedeutet, dass er in der dritten Welt eben nicht ankommt, weil die eben die höheren Preise nicht zahlen können. Viele viele Kinder werden in Afrika sterben, weil wir Angst um die Hundertzehnjährigen gehabt haben.

Aber lassen wir die Moral dieser Situation mal bei Seite und schauen uns nüchtern die Fakten an: Die Knappheit trifft diejenigen die nicht mitbieten können immer am schlimmsten. Wir schnauben über die Inflation aber die dritte Welt wird deswegen hungern. Und das ist nicht zu ändern. Es gibt nicht genügend Reis damit alle satt werden, gäbe es so viel, wäre er billiger. Bergpredigt hin oder her.

Mittelfristig wird die Situation schlechter, weil Investitionen riskanter werden und langfristig ist absolut nichts am Horizont das auch nur im Entferntesten so aussieht als gäbe es einen Lichtblick, vorwiegend weil die Entwicklungsländer alles Mögliche machen, abgesehen von einer Entwicklung hin zu Ökonomien die ihren Bedarf decken.

Die Zukunft der dritten Welt sieht düster aus und das ist noch optimistisch ausgedrückt.

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