Ein Waffenverbot in ganz Österreich macht Österreich nicht sicherer

Innenminister Karner will ein generelles Waffenverbot für Österreich einführen. Die Idee ist Waffen aus dem öffentlichen Raum zu verbannen. Klingt im ersten Moment massentauglich, wenn man aber darüber nachdenkt wird’s komisch.

Immer wenn das Thema aufkommt wirft der Europäer Amerika als Negativbeispiel auf. Also schauen wir uns das Beispiel an, aber diesmal mit Zahlen.

2021 starben laut dem CDC 48 830 Menschen aufgrund von Waffengewalt. 54% davon waren Selbstmorde. Aber sind 25 000 Mordopfer nicht immer noch schlimm genug? Schon, aber:

Und hier kommt das Detail das der Europäer eben gern übersieht: auch ein Schild ist eine Waffe.

Waffen können nicht nur zum Angriff verwendet werden, sondern auch um Angreifer abzuwehren. Das Österreichische Waffengesetz beschreibt Waffen daher in §1.1 als Gegenstände die „[…] die Angriffs- oder Abwehrfähigkeit von Menschen durch unmittelbare Einwirkung zu beseitigen oder herabzusetzen

Waffen können und werden defensiv eingesetzt. Das CDC schätzt hierbei, dass jedes Jahr rund 2,5 Millionen Mal Waffen in den USA defensiv eingesetzt werden (also 100 verhinderte Verbrechen pro Mord).

Was bedeutet das? Das bedeutet in den allermeisten Fällen das präsentieren selbiger Waffe, was fast immer in der Flucht der Kriminellen endet. Verbrecher eskalieren hierbei so gut wie nie, Ausnahme sind natürlich Gangs unter sich, was nebenher einen Löwenanteil der Morde ausmacht.

Auf jedes Mordopfer kommen also 100 durch Zivilisten verhinderte Morde, Vergewaltigungen und dergleichen. Plus einer Dunkelziffer.

Sieht man sich des Weiteren an wo die Kriminalität in den USA sich konzentriert ergibt sich ein durchaus interessantes Bild.

Waffengesetze in den USA sind allesandere als homogen und dort wo es dem Bürger am schwersten gemacht wird Waffen zu führen findet man besonders viele Morde, sprich in den Innenstädten.

Um zur Schildanalogie zurückzufinden: Waffenverbote schwächen die Schilder mehr als die Dolche. Die Verbrecher halten sich nicht an Gesetzte. Das ist per Definition das was sie zu Verbrechern macht.

Wäre das nicht so, hätte es gereicht Raub, Mord und Vergewaltigung zu verbieten.

Gleichzeitig schwächt man aber die Verteidigungsfähigkeit der Bürger, was den Verbrecher, die noch immer Waffen benutzen (siehe dazu die US Innenstädte), faktisch einen Vorteil verschafft: ihr Job verliert Risiko.

Es gilt dabei zu verstehen, dass der Verbrecher kaum Angst vor der Polizei hat, der Verbrecher hat viel mehr Angst, dass sein Opfer sich wehren könnte. Der Grund dafür ist recht simpel: er kann den Abstand zur Polizei recht einfach hochhalten aber den Abstand zu seinem Opfer nicht.

Der Umstand, dass gerade jetzt über ein Waffenverbot nachgedacht wird sagt uns, dass die Politik durch die Blume sagt, dass der öffentliche Raum unsicherer geworden ist und der Grund ist sicher keine sprunghafte Entwicklung in der Messertechnologie auf die die Politik jetzt reagieren muss.

Der Grund muss in den Menschen liegen und suggeriert, dass die Menschen in Österreich jetzt anders sind als vor 30 Jahren. Insbesondere der kriminelle Teil, denn die Waffen haben sich in den letzten 30 Jahren nicht geändert.

Ich denke daher, dass genau das Gegenteil getan werden sollte: man sollte die Bürger, insbesondere gefährdete Gruppen, aktiv über das Verteidigungspotential von Waffen aufklären. Selbstverteidigungssysteme wie die Walther PGS gehören in jede Damenhandtasche und die Polizei möge doch bitte in die Schulen fahren und den Mädchen den Umgang damit lernen.

Die simple Wahrheit ist das ein Waffenverbot eher die Opfer als die Täter entwaffnet und es so netto zu einer Stärkung des kriminellen Elements kommt. Klingt komisch, ist aber so.

Ich unterstelle der Politik nicht, dass sie das will um Probleme zu schaffen um dann selber autoritärer zu werden. Nein, das wäre eine Verschwörungstheorie.

Ich unterstelle der Politik schlicht die gewohnte Inkompetenz.

Ich denke, dass der öffentliche Raum wegen der Politik unsicherer wurde und dieses Gesetz das Problem verschlimmern würde.

Kommt es dennoch? Hach, mit Sicherheit. Denn, wie gesagt, im ersten Moment klingt das klug und welcher Österreicher denkt über einen Gesetzesvorschlag länger als einen Moment nach?

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