Ist der Mensch eine gefährdete Spezies? Aber was, natürlich nicht, wir sind Milliarden und werden immer mehr. Oder?

Shana Swan sieht das anders. Sie ist Fortpflanzung Epidemiologe und Professor für Umweltmedizin und forscht in dem Gebiet seit einiger Zeit. Ihre Forschung zeigt, dass wir 1% Reproduktion verlieren.

Pro Jahr.

Seit mindestens 50 Jahren.

Auf der ganzen Welt.

1960 lag die Reproduktionsrate bei 5,4 und jetzt bei etwa 2,6. Minus 50% in 50 Jahren.

Aber wie werden wir mehr? In knappen Worten: weil wir älter werden. Weltweit. 1900 Lag die Lebenserwartung für einen Neugeborenen bei 32, jetzt bei 71 Jahren also bei plus 55% in 120 Jahren. Sprich ein halbes Prozent im Jahr.

Da wir bei der Reproduktionsrate noch über den erhaltenden 2,1 sind werden wir noch mehr, aber wir werden laufend weniger mehr. Dort wo wir unter 2,1 liegen, gibt es Jahr für Jahr weniger Kinder und das Wachstum wird durch den Umstand getragen, dass wir älter werden, sprich es gibt Alte die es vor 10 Jahren nicht gegeben hätte, weil sie vor 10 Jahren eine geringere Lebenserwartung hatten als heute.

Das wirkt wie ein Zuwachs, ist aber nicht wirklich einer.

Aber es wird noch schlimmer: die Rate, in der wir weniger werden, also rund 1% im Jahr, hat sich in den letzten Jahren auf gute 2% erhöht. Sprich es geht nicht nur bergab, es geht auch schneller bergab.

Die Menschenhasser werden jetzt frohlocken und sie haben allen Grund dazu. Genauso wie die Zivilisationshasser.

Wenn wir weniger werden, kollabiert die Gesellschaft. Nicht vielleicht sondern zwangsläufig. Eine tolle Case study sind Klöster die mittlerweile so überaltert sind dass nicht genügend junge Nonnen da sind um die alten zu pflegen und die Leistung zum Teil zugekauft werden muss.

Woran liegt es aber?

Zum einen sicher an Urbanisierung. Städte sind Fortpflanzungskiller, der Städter hat weniger Kinder als der Landmensch.

Dr. Swan denkt, dass ein Schwerpunkt in Chemikalien liegen, die unseren Hormonhaushalt verwirren und damit unser Verhalten verändern.

Ich selber sehe Parallelen zu den Mouse Utopia Experimenten, in denen auch Populationen zuerst explodierten und dann unaufhaltsam kollabierten, ohne auch nur den geringsten äußeren Einfluss.

Ist der Mensch gefährdet? Noch nicht. Und nicht alle. Die Amish wachsen und sind von dem Effekt nicht betroffen, ebenso die dritte Welt. Die Urbanisierte, entwickelte Welt wird, wenn die Prognosen stimmen, bis 2050 wachsen und dann sofort in den Sturzflug übergehen, abstürzen und sich nicht fangen können.

Die Ruinen unserer Zivilisation werden dann von jenen die sich diesem Lebensstil entzogen haben als Mahnmal dienen und es wäre durchaus interessant welche Lehren sie aus unserem Versagen dann werden abgeleitet haben.

Der Mensch hat eine Zukunft aber für die Zivilisation, wie wir sie kennen, sieht es düster aus.

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Matt Elger

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GansNetter

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