Darwin lag falsch. Evolution gab es nie, gibt es nie und wird es nie geben. So jedenfalls die offizielle Lehre in der Sowjetunion zur Zeit Stalins. Darwinismus basiert auf der Idee, dass Lebewesen im Wettbewerb stehen würden. Diese Ansicht würde Wettbewerb zwischen Menschen rechtfertigen und lief damit gegen die marxistische Maxime, dass der wirklich natürliche Zustand die Kooperation sei.
Also musste eine Alternative her. Hier kommt Trofim Lysenko ins Spiel. Lysenko war Biologe und vertrat die Ansicht, dass alles in der Natur kooperieren würde. Aus dieser Ecke kommt die Idee, dass es idiotisch sei, Pflanzen in Kraut und Unkraut zu unterscheiden oder Tiere in Nützlinge und Schädlinge.
Alles hat seinen Sinn, sogar die Zecke, der Bandwurm und der Virus.
Diverse Versuche mit den Pflanzen zu kooperieren anstatt ihnen unseren Willen aufzuzwingen, brachten erstaunliche Erfolge im Bereich der Entsorgung gigantischer Leichenberge. Jeder Versuch den Lysenkismus umzusetzen, führte zu Katastrophen. Die Theorie ist Unsinn. Dennoch hält sie sich tapfer im Bereich der rezenten Linken. Als Beispiel nenne ich Alexandria Ocasio Cortez, die in New York Yucca anpflanzen möchte, da „der hispanische Teil der Bevölkerung mit dieser Pflanze eine besondere Verbindung“ hätte und das Anbauen europäischer Pflanzen irgendwie irgendwas mit kultureller Unterdrückung zu tun hätte und nicht mit dem Umstand, dass Yucca bei Minusgraden eben nicht wächst, völlig egal wer sie pflegt. (Die Idee dass eine Gruppe Menschen Yucca besser anbauen kann als andre ist zudem übrhaupt nicht rassistisch.)
Dann hat man die gelegentliche Althippiedame, die mit den Hunden im Tierheim spazieren geht und lautstark verkündet, dass auch Wölfe gar keine Hierarchie hätten und das ganze Getue von wegen Alphatier auch irgendwas mit Unterdrückung zu tun hätte. Meistens kommt sie nicht zur Vollendung des Satzes, weil der Hund sie ruckartig weiter durch die Gassen schleift.
Und dann sind da die Grünen, eine der wichtigsten Hochburgen völlig absurder Ideen.
So etwa verlautbarte Birgit Raab von den Grünen Deutschland, dass „Corona uns etwas sagen will“. Tweet anbei.
„Nichts ist überflüssig und (alles) hat einen Sinn. Wir sollten mit der Natur kooperieren“ Besser könnte man Lysenko gar nicht zitieren.
Alles hat einen Sinn, überall ist Kooperation und selbst der Prankenhieb eines Bären ist super, solange Bio draufsteht.
Ich bin aber geneigt ihr Recht zu geben: Corona zeigt uns etwas. Diese Krise gibt einen Ausblick auf die Welt wie sie wäre, wenn die Grünen an der Macht wären: zehn Jahre Coronawirtschaft und wir leben alle wieder in Lehmhütten.
Die Ideologie der Grünen läuft darauf hinaus, dass sie die Zivilisation als unnatürliche Sünde gegen die vergötterte Natur empfinden und eben zurück zur Lehmhütte wollen. Gleichzeitig möchten Lichtgestalten wie Birgit Raab aber schon ihr Iphone behalten. Und auch das ginge. Irgendwie. Sagen sie jedenfalls. Aber das sind dann Details.
Die Grüne Ideologie ist modernes Puritanertum. "Zurück zur einfachen Armut, zur Harmonie und zu einer demütigen Beziehung zur Gottheit", in diesem Fall „der Natur“.
Corona will uns nichts lehren. Corona will sich vermehren und wachsen, und Corona ist es völlig egal, was dafür draufgehen muss. Das gleiche machen die Ameise, der Wolf, das Reh und der Mensch.
Lysenko lag falsch, Darwin hatte (weitgehend) recht: die Natur ist kein gemütliches Miteinander, sondern ein Wettlauf alle gegen alle.
Wer das nicht glauben kann, möge doch Yucca in Sibirien anpflanzen und den Anstand haben, mit den Konsequenzen zu leben.