„Haider lebt - 1. April 2021“ war ein Fim aus dem Jahre 2002. Die blauschwarze Regierung war gerade im Amt, in den USA löste Bush Clinton als Präsident ab.
Der Weltuntergang war wieder nahe!
Der besagte Film ist ein Zeugnis dieser Zeit, ein Zeugnis das ich als damalig braver Genosse natürlich käuflich erstand (kommunistische Filme sind nunmal nicht gratis, auch wenn schon mit Steuergeld teilweise bezahlt). Der Standard gab ein Spezial heraus, übersäht mit Logos des damaligen Bundesministeriums für Unterricht, Kunst und Kultur dem ORF und anderen. Mit anderen Worten: es war sicher kein dummer Jungen Streich sondern ein anerkanntes Werk des österreischischen Films.
Was auch immer das bedeuten mag.
Zusammenfassend: die Welt ist 2021 übel drauf. Bush hat den dritten Weltkrieg losgetreten und Europe erobert, die dunklen Mächte in Österreich haben alle Sozialisten zu schweigen gebracht (die KZs werden nur angedeutet) und Jörg Haider wird von den letzten europäischen anti-USA Widerstandskämpfern idealisiert. Krieg, Konzentrationslager, Massenmord. Das war was man damals erwartete.
Auch von mir.
Einhorn Film http://www.einhorn-film.at/
Wer das Gefühl hat gerade ein Déjà vu zu erleben sei versichert dass es sich hierbei nicht um einen Fehler in der Matrix handelt, sondern um die eigene Vergesslichkeit.
Ich darf erinnern:
Auch damals waren plötzlich „Die Nazis“ an der Macht und die Aussicht in die Zukunft war trübe. Passiert ist nichts. Außer Sozialabbau und Privatisierung, was auch der Auftrag dieser Regierung war. Es mag schwer für den gelernten Internationalsozialisten zu verstehen sein, aber nicht jeder mag verstaatlichte ineffiziente Monopole und Umverteilung von denen die nützliche Dinge tun zu denen die nicht so nützliche Dinge tun.
Vor einer Woche hatte ich die Freude mit einigen Genossen zu plaudern (eine Hand voll redet ja noch mit mir.) die tatsächlich Angst davor haben in Konzentrationslagern zu landen. Mein Hinweis auf ihre Angst vor 15 Jahre brachte mir leere Blicke ein. „Nein Nein, Schüssel wart ja doch anders als Kurz und Strache anders als Haider!“
Es sei aber völlig legitim Kurz als Babyhitler und Strache als Hitler himself zu bezeichnen. Mit meinem Hinweis darauf dass ich das als recht schwere Verharmlosung der Nationalsozialisten empfinde brachte mir blanke Aggression. Ich werde schon sehen was alles möglich wäre. Hat ja der Hofer gesagt. Oder so.
Ja. Ich werde es sehen. Wieder. Wieder wird nichts passieren und wieder wird vergessen werden. Man könnte ja aus der Geschichte lernen, wenn man denn wollte. Für manche Menschen ist es aber einfacher ständig Angst zu haben. Außerdem ergibt sich die Möglichkeit für einen österreichischen Regisseur wieder etwas Geld zu verdienen (Irgendeine staatliche Stelle wird ihm schon was von meinem Steuergeld geben). Er oder sie könnte das Script von 2002 im Grunde eins zu eins übernehmen, eine Hand voll Namen ändern, und neu drehen. Genügend wohlhabende Genossen werden ihm die DVDs aus den Händen reißen, mit Sicherheit gibt es dann auch wieder ein Spezial vom Standard, Plagiatsvorwürfe werden wohl nicht aufkommen, da niemand im linken Spektrum das Narrativ gefährden möchte dass ein konservativer US Präsident und eine konservative Österreichische Regierung derartig einmalig in der Nachkriegsgeschichte wäre, dass nur der Weltuntergang eine logische Schlussfolgerung sein kann.
Der Film „Haider lebt - 1. April 2021“ ist ein Zeitzeuge. Hört ihn euch an. So wie man heute darüber lacht, werden die Menschen in 15 Jahren über jene lachen die meinen dass ein Trump mit einer Isolationspolitik den Weltkrieg heraufbeschwört oder ein Apparatschik wie Kurz eine Revolution vom Zaun brechen würde.
Die Panik der möchtegern Revolutionäre ist daher entweder ein Resultat von geschichtlicher Fehlbildung, Ignoranz oder eben schlicht ein live action rollplay Game das man mit anderen verwöhnten, reichen und privilegierten Kiddies auf sozialen Medien spielt, ein Schauspiel das mit steigendem Alter und erhöhter Distanz durchaus witzig zu beobachten ist.
Lachen ist ja zum Glück gesund.