Immer mehr Artikel von Frauen im mittleren Alter tauchen auf und beklagen, dass sie überarbeitet, Single und allein wären und überlegen nun öffentlich, ob der Feminismus sie verraten hat.
Entsprechend können wir darüber nachdenken ob der Feminismus geliefert hat, was er versprach, und ich würde argumentieren, dass er das getan hat.
Das Problem an der Sache ist, dass viele die Pille geschluckt haben, ohne zu lesen, was auf dem Beipackzettel stand.
Der Feminismus versprach nie explizit Glück und Zufriedenheit, sondern Freiheit von Mann und Familie. Natürlich argumentierte man damit, dass der Ehemann und das Kind nur Leid und Mühsal bringen würden und Selbstverwirklichung im Job Zufriedenheit aber Zufriedenheit wurde nie direkt versprochen.
Freiheit und Selbstbestimmung waren das Ziel und Glück wurde implizit angenommen aber das explizite Ziel war immer das Leben der Frau vom Mann und Familie zu entkoppeln und das wurde für jene die den Feminismus lebten erreicht. Und an der Stelle gilt zu überlegen, wie denn so ein Leben aussehen würde und die Antwort ist eine Frau in der Mitte ihres Lebens die in ihrem Job solide Arbeit leistet, abends müde heimkommt und ihre Katzen füttert.
Studien (zb The association between loneliness and depressive symptoms among adults aged 50 years and older) zeigen, dass Depression durch Einsamkeit steigt und einen massiven Einfluss auf depressives Verhalten hat. Der Feminismus hat aber natürlich nicht nur die Frauen einsam gemacht, sondern auch die Männer die übrig geblieben sind, weil Frauen dem Sirenengesang des Feminismus folgten und sich gegen Familien entschieden und kinderlos blieben und mit jeder Frau, die sich gegen ein Kind entschied entsteht eben auch statistisch ein Mann der ohne Kinder alt wird, solide Arbeit leistet, abends heimkommt und den restlichen Abend Pornos im Internet surft.
Das Wesentliche, das es hier zu lernen gilt, ist dass es nie Lösungen ohne Nachteile gibt. Ein Leben unabhängig von Mann und Kind ist realisierbar und bringt nette Dinge mit sich, aber es bringt eben auch Nachteile.
Der einstmals ideale Lebensweg einer Frau war als Mädchen von der Familie beschützt aufzuwachsen, als junge Frau von Werbern umschwärmt zu sein, als Frau Verantwortung für Haus, Finanzen und Kinder zu übernehmen und im Alter als die graue Matriarchin die jungen Frauen in die Gesellschaft einzubinden um dann geachtet und beweint von einer großen Familie zu sterben.
Das Ideal des Feminismus ist ewig das umschwärmte unabhängige Mädchen zu bleiben das stets wählen könnte, wenn es wollte aber niemals muss. Das funktioniert mit 20 aber mit 40 eben nicht mehr. Und das wird eben erst mit 40 offensichtlich.
Und an dem Punkt stehen viele Frauen nun und verzweifeln.
Das Leben der Frau war immer komplexer als das des Mannes und es ist, verblüffend dass diese Leistungen heute als minderwertiger betrachtet werden als irgendwo in einem Büro als Lohnsklave Zahlen in einen Computer zu füttern.
Es gilt abzuwarten wie zukünftige Generationen von Frauen den Feminismus bewerte und das wiederum wird davon abhängen was sie mehr schätzen: Unabhängigkeit oder aber das Glück und die Zufriedenheit die einem im Grunde nur Kinder und eine Familie vermitteln können, verbunden mit der Gewissheit dass wir als soziale Wesen ohnehin immer von irgendjemanden abhängig sind und es eventuell besser ist von Menschen abhängig zu sein die einen lieben anstatt von Konzernen die in einem nur eine Nummer sehen.