Das letzte Jahrzehnt war geprägt von der Idee, dass wir dafür sorgen müssten, dass alle Bereiche der Welt die gleiche Zusammensetzung haben, müsse wie die Welt selber. Das Schlagwort dazu ist „Inklusion“ und dahinter steckt die Idee, dass es unfair wäre, wenn nur 12% der CEOs der Topunternehmen Frauen wären, wo Frauen doch mehr als 50% der Bevölkerung ausmachen würde. Um die niedrig hängenden Früchte gleich mal aus Weg zu räumen: natürlich kümmert es keinen, dass weit über 95% der Todesfälle im Job Männer sind, ebenso wie es keine Initiativen gibt mehr Frauen zu Müllabholern oder auf Ölbohrinseln als Ölarbeiter zu schicken. Diese Früchte hängen aber wie gesagt zu niedrig und daher streifen wir sie nur, während wir nach oben greifen.
Das Thema des Tages ist das mit jeder Inklusion immer eine Exklusion passiert. Der Grund dafür ist, im engeren Sinne, Knappheit. Wenn A von B, C, D und F zum Walzertanzen aufgefordert wird kann sie zu jedem gegebenen Zeitpunkt nur mit einem der Bewerber tanzen. Sie kann hintereinander mit allen tanzen aber nicht gleichzeitig mit allen. Jede Wahl ist also eine Nichtwahl von allen anderen Optionen.
Wenn wir also der Proklamation der Inklusion folgen und Menschen anhand von unveränderlichen Merkmalen (wie Geschlecht, Ethnie, Sexualität, usw) auswählen, um sie in die Gruppe zu inkludieren, exkludieren wir die Person die wir gewählt hätten wenn wir der Proklamation nicht gefolgt wären.
Klassisch wählt man die Person, die das beste Preis-Leistung Verhältnis liefert (Meritokratie). Man nimmt nicht den Besten für den Job, sondern man nimmt den Günstigsten der den Job gut erledigen kann. Grundlage dafür sind üblicherweise vergangene Leistungen.
Blöderweise ist das alles subjektiv und das führt dazu, dass man mitunter jemanden einstellt, der zu billig war und die Sache nicht kann, was sich negativ auf die Qualität auswirkt, oder man nimmt jemanden der toll aber zu teuer ist, was das Produkt zu teuer macht, oder aber man nimmt einen Blender der teuer und unfähig ist und hat beide Nachteile gleichzeitig.
All diese Dinge sind möglich.
Wenn man aber die wirtschaftliche Komponente hinter die Inklusionsidee schiebt exkludiert man praktisch zwingend die Kompetenteren. Die Logik dahinter ist recht simpel: wenn eine schwarze lesbische Frau im Rollstuhl mit grünen Haaren die beste Triebwerksingenieurin in ihrem Gehaltssegment am Markt ist, dann mag es Firmen geben, die sie aufgrund irgendwelcher Vorurteile nicht in Betracht ziehen aber die ach so bösen gewinnorientierten Kapitalisten die nur die Wertschöpfung im Menschen sehen, reißen sich um diese Person und werden sich gegenseitig überbieten um sie einzustellen. Nicht weil Quote sondern weil für den freien Markt nur zählt was man bringt und wenn sie mehr bringt als der weiße hetero Mann dann hat sie den Job. Weil Meritokratie. Weil Gewinnmotiv. Weil Gier.
Im freien Markt kommt die Exklusion der Kompetenten aufgrund irgendwelcher Vorurteile mit Kosten und diese Kosten führen dazu, dass jene die nicht diskriminieren (sondern den nehmen der am besten passt) einen Marktvorteil haben und wachsen. Damit wächst die Ideologie der blinden Selektion, der Meritokratie.
Zwangsläufig.
Sprich die Kompetenten hatten nie ein Problem.
Inklusion, wie wir sie heute leben (DEI: diversity equity and inclusion), proklamiert dass Kompetenz etwas ist das irgendwie im Job entsteht. Man müsse den Menschen nur eine Chance geben und dann würde man sehen, dass absolut jeder absolut Alles in absolut der gleichen Qualität zum absolut gleichen Preis in der absolut gleichen Zeit erledigen kann weil wir absolut gleich sind und nur aufgrund von Vorurteilen unterschiedlich erscheinen.
Was Unsinn ist. Wir sind nicht alle gleich.
Die Folge ist die Exklusion jener die man genommen hätte und die Inklusion der zweiten, dritten, vierten usw. Wahl.
Die logische Prognose wäre ein Verfall der Qualität bei steigenden Preisen, weil wir plötzlich Leute in Jobs sitzen haben die sie nicht können und Gehälter beziehen die ungerechtfertigt sind.
Eine Prognose die man in Firmen die das sehr intensiv betreiben, wie etwa Disney, recht gut ablesen kann.
Der Kernpunkt ist aber dass jedes Mal wenn man jemanden aufgrund von nichtveränderlichen Merkmalen inkludiert jemand anderen exkludiert. Jede Inklusion ist daher immer eine Exklusion eines anderen.
Die Frage ist ob es nicht eine universale Wahrheit ist, dass es immer am klügsten ist den Passenden zu nehmen. Das ist die hohe Frucht, nach der wir uns heute strecken.