Ist dienen moralischer als herrschen?

Noch 1840 lebte der überwiegende Teil der Menschen in Europa von weniger als einem Dollar pro Tag. Gemeint ist nicht der damalige Wert eines Dollars sondern der heutige. Die Welt war bitter arm.

Die postmoderne Erklärung wie der Westen so reich wurde ist eine Geschichte voller Unterdrückung und Ausbeutung. Plötzlich habe der Mensch begonnen andere Menschen auszubeuten und die Natur schändlich zu missbrauchen. Unser Gesellschaft stünde auf tyrannischen Elementen, jeder unterdrückt jeden, alles fürchterlich alles verwerflich, unmoralisch und so weiter.

Würde man sich daran beteiligen, würde man dem niederen Instinkt Erfolg haben zu wollen nachgeben, würde man sich daran beteiligen die Gesellschaft, die Menschen und die Natur zu zerstören.

Soweit das Märchen.

Tatsächlich stammt der unvergleichliche Erfolg einfach darin dass die Elite entweder zu schwach war um die restliche Bevölkerung zu unterdrücken oder dahinter gekommen war das in einer Reduktion der Kontrolle gewisse Vorteile verborgen waren.

Menschen arbeiten nunmal am effizientesten wenn sie das Gefühl haben in die eigene Tasche zu arbeiten. Wenn Menschen jetzt plötzlich mehr produzieren als sie selber brauchen entstehen Potentiale die vorher nicht da waren.

Eine Welt in der jeder nur so viele Kartoffel anbaut wie er braucht gibt es eben nur Kartoffeln. Die hochspezialisierte Teilung der Arbeit ermöglichte es uns aber auch Dinge wie den Computer zu entwickeln.

Die Lösung war also die Menschen nicht mehr sichtlich zu versklaven. Man ließ die Menschen tun was sie tun wollten und sah zu wie sie Vermögen aufbauten. Die Elite holte sich ihren Schnitt eben indirekt über Steuern. Der Staat holt das Geld und gab es dann für das Volk aus. Dieses Geld wanderte öfter als nicht zu den alten Eliten, die dem Staat Bleistifte im Gegenwert von Häusern verkauften. Das war ein gutes Geschäft.

Blöderweise wurden die Menschen so langsam für das Geschäft sensibilisiert und sie erkannten die Misswirtschaft des Staates. Nun begann das Geschäftsmodel der alten Elite Probleme zu bekommen. Der demokratische Staat handelte rationaler und Emporkömmlinge erhielten die lukrativen Staatsaufträge.

Es galt also dem Pöbel die Lust auf das Unternehmertum wieder abzugewöhnen.

Auftritt: Postmoderne Ideologie.

Die bereits oben beschriebene Ideologie wird dem einfachen Volk vermittelt. Die Elite vermittelt ihren Kindern natürlich dass das nur ein Betrug ist. Das Volk aber soll glauben dass, wenn es strebt wäre es unmoralisch und plötzlich schuld am Klimakollaps, Armut und so weiter.

Was ist aber die implizierte Alternative?

Im Wesentlichen entweder murrend zu arbeiten und zu tun was einem gesagt wird oder aber nicht zu arbeiten, sich von den arbeitenden aushalten zu lassen und aktiv das Märchen zu verbreiten und jedem der mehr tut als er muss oder Ambitionen zeigt mehr zu werden als er ist ein schlechtes Gewissen einzureden.

In anderen Worten: Die Elite vermittelt die Tugend des Dienens und herrscht unangefochten.

Das Resultat ist ein Fortschritt zur Zeit vor dem 20. Jahrhundert, zurück in eine Welt in der wir dienten und die Elite sagte was zu tun wäre.

Am Ende sind wir dann wieder dort wo wir immer schon waren: Eine Welt voller Armut, beherrscht von einer inkompetenten Elite in der die Verhungernden sich über ihre Tugend freuen und die Ambitionierten steinigen.

Es sei denn wir beginnen das Märchen als das zu sehen was es ist. Tun wir das, liegt unvergleichlicher Reichtum für die Welt vor uns.

Weder Freiheit noch Selbstbestimmung oder Kapitalismus sind die Probleme wenn es um Armut geht. Sie sind die besten Waffen gegen die Armut.

1
Ich mag doch keine Fische vergeben
Meine Bewertung zurückziehen
Du hast None Fische vergeben
6 von 6 Fischen

bewertete diesen Eintrag

Radiergummi

Radiergummi bewertete diesen Eintrag 20.01.2020 12:49:38

6 Kommentare

Mehr von Angus