Jenseits der Erde - Teil2 - die erste Industrie im Weltall

Die meisten Menschen brauchen einen Grund um ein neues Projekt zu starten und recht häufig ist dieser Grund „Geld zu verdienen“. Der Weg ins All wird, ob die Idealisten es wollen oder nicht, vermutlich von genau so einem Gewinnstreben gefördert werden. Gibt es im All Dinge die wir auf der Erde gern hätten, macht es Sinn rauf zu gehen und diese Dinge zu sammeln und dann auf die Erde zurück zu bringen? Die Antwort ist eindeutig: ja.

Edelmetalle sind nicht nur hübsch, sie sind nützlich und selten. Genau das macht sie wertvoll. Gold wird immer einen Wert haben.

Grundsätzlich unterscheiden sich andere Gesteinshaufen im Weltall von der Erde nicht deutlich, die meisten bestehen aus sehr ähnlichen Dingen. Gesteine auf Silizium- und Aluminiumbasis, ein Haufen Eisen, Kalzium, Natrium, Kalium, Magnesium und so weiter. Gebunden in diesen Mineralien finden wir jede Menge Sauerstoff.

Aber wie sieht es mit Gold aus? Nun, allein der Asteorid „16 Psyche” beinhaltet Metalle im Gegenwert von rund 8000 Billiarden Euro. Und wir reden hier von einem einzelnen Asteroiden. Um das in ein Verhältnis zu bringen: eine Tonne Gold benötigt 51 Liter Volumen, also ein kleines Fass. Der Gegenwert liegt bei rund 60 Millionen Euro. Für ein Fass.

In anderen Worten: die Motivation im Weltall zu schürfen ist da. Das Problem ist der Beginn. Um mit einer Schürfoperation zu beginnen braucht man vor allem einmal ein Schiff und so ein Schiff ist nicht billig, zumal das erste seiner Art aus Teilen gebaut werden muss die ins All geschossen werden müssen. Und das ist teuer. Wer auch immer aber diese Investition als erstes macht ist am besten Wege sehr sehr reich zu werden, sofern ihn das Projekt nicht vorher ruiniert. Wir reden von ultra high risk, ultra high reward.

Sobald so ein Schiff aber besteht benötigt es eine Crew. Die Arbeit ist vermutlich vergleichbar mit der Arbeit auf einer Bohrinsel: ungesund, hart und nach jeder Definition fürchterlich, aber auch überaus lukrativ. Als einer der ersten Arbeiter auf so einem Schiff ist die Chance wegen einem Unfall zu sterben hoch, die Chance an Krebs zu erkranken bedeutend und diverse Folgeschäden so gut wie eine Sicherheit, aber auf der anderen Seite stehen Millionenbeträge. Nicht wenige Menschen sind bereit solche fürchterlichen Jobs zu machen um ihren Kindern ein besseres Leben zu ermöglichen und aus diesem Pool werden sich wohl die ersten Schürfer rekrutieren.

Hat das Schiff eine Mannschaft geht es auf die Suche nach einem passenden Asteroiden. Diese Arbeit kann aber scheinbar Großteiles bereits auf der Erde erledigt werden. Das Schiff setzt dann Kurs und ist Jahrelang unterwegs. Am Ziel angekommen „landet“ es auf dem Asteroiden. Wir sprechen hier von einer faktisch schwerelosen Umgebung. Die Mannschaft stülpt nun einen Ballon über die Landezone und füllt ihn mit Gas. Die Außenseite wird nun mit Steinen bedeckt. Da keine Schwerkraft gegen den Druck arbeitet können enorme Mengen angehäuft werden, obwohl der Gasdruck winzig klein ist. Das Schiff ist jetzt in einer künstlichen Höhle und recht gut gegen Einschläge und Strahlung geschützt. Nun beginnt der mühsame Prozess das Wertvolle vom Wertlosen zu trennen.

In erster Linie sind unsere Arbeiter hinter Platin, Gold, Uran udgl. her. Als Nebenprodukte fallen aber vor allem Eisenerze an. Die Lieferungen können dann in Netze verpackt werden und mittels Dronen oder Frachtschiffen heim geschickt werden, oder aber man schleppt seine Beute selber heim. Wie auch immer, irgendwann kommt das Zeug bei der Erde an.

Nun verpackt man seine Lieferung in wertlose Steine, bindet ein festes Bündel und wirft es auf die Erde, vermutlich in ein nicht allzu tiefes Meer. Je nach Finesse führt das zu mehr oder weniger großen Wellen, in jedem Fall aber führt es dazu dass nun der Geldbeutel klingelt. Ein Blick auf das Konto wird viele Personen dazu verleiten nicht so rasch auf die Erde zurückzukehren sondern noch eine weitere Tour in der Höhe von noch einmal 5 Jahren anzuhängen. Diese schwer arbeitenden Multimillionäre sind aber nun bereit auch etwas Geld im All auszugeben. Hier beginnt die Wirtschaft zu wachsen, denn irgendwer wird damit beginnen Erdbeeren im All anzubauen und sie dann sündteuer an die Schürfer zu verkaufen, obgleich ich vermute dass ein anderes Gewerbe noch vor den Erdbeerengärtnern Fuss fassen würde.

Das Nebenprodukt "Eisen" kann nun benutzt werden um mehr Schiffe, Stationen, Häfen etc zu bauen. Hierzu benötigt man nur einen Hochofen, dieser benötigt aber Schwerkraft und ist daher vermutlich auf einem größeren Himmelskörper, wie einem Mond, angesiedelt. Zwergplaneten wie Ceres bieten sich an.

Was wir hier umrissen haben passiert nicht über Nacht sondern dauert vermutlich 3 Generationen. Sobald die Wirtschaft aber steht landen wir dort wo wir mit Teil 1 begonnen haben: Menschen können nun endlich unter menschenwürdigen Bedingungen Leben indem wir O-Neil Zylinder bauen.

Unser nächster Ausflug ins All wird dort beginnen wo die Reise in Teil1 endete, bei der Frage was wir tun wenn das Sonnensystem zu eng wird.

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Miki

Miki bewertete diesen Eintrag 15.10.2020 06:33:22

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