Geht es um Kapitalismus kommen sofort einige Vorurteile hoch. Als erstes die Idee dass wir uns dann plötzlich alle zu Tode rackern, weil ja jeder ganz noch oben will.
Das ist falsch.
Zeit ist ein wertvolles Gut. Die meisten von uns arbeiten nur so viel um zu haben was sie wollen. Einige werden sich zu Tode rackern, aber das tun sie in jedem System.
Als nächstes wird eingeworfen dass nur noch Nutzen zählen würde. Wieder falsch.
Das Crowdfunding ist in den kapitalistischen Ländern zur Blüte gekommen und oft zahlen Menschen dort Geld ohne etwas zurück zu bekommen. Organisationen wie Greenpeace machen mehr Geld in kapitalistischen Ländern als in sozialistischen Ländern. Wir zahlen gern und viel ohne etwas zurückzubekommen. Entsteht daraus ein wirtschaftlicher Nachteil. Ja, aber der entsteht auch wenn man sich einen Gartenzwerg kauft. Manche Dinge kaufen wir einfach weil wir sie nett finden.
Dann kommt die Angst dass man selber auf der Strecke bleibt wenn man krank ist.
Wieder falsch.
Man hat sich ja in seiner produktiven Zeit einen Versicherung zugelegt, oder Geld zur Seite geschafft, sich etwas errichtet oder Kinder in die Welt gesetzt die einen unterstützen. Und für diejenigen die immer geholfen haben, deren Kinder aber beim Absturz eines Flugzeuges, das unbeabsichtigt in die Altersversicherung gestürzt ist, umgekommen sind; also jene Menschen die einfach unverschuldet alleine da stehen, um diese Menschen wird sich die Gemeinschaft kümmern, weil sie sich erinnert dass dieser gute Mensch, als er konnte, auch geholfen hat.
Die Gemeinschaft von der ich hier rede ist übrigens eine freiwillige Gemeinschaft, nicht eine Herde Menschen die mit Waffengewalt zu einer Gruppe gemacht wurde.
Kapitalismus führt dazu dass man sich besser darstellen muss als der Nachbar. Das funktioniert oft besonders gut indem man besser ist als der Nachbar. Das bedeutet dass man mehr Arbeitet, mehr erwirtschaftet und auch mehr spendet.
Ja: es bedeutet mehr Arbeit für den Durchschnitt, das übersetzt sich aber in signifikant mehr Wohlstand, von dem dann wieder jeder profitiert.
Die ganze Sache ist aber natürlich ein hochesoterisches Konzept für Europa, haben wir doch nie auch nur den Versuch gemacht so ein System wirklich auszuprobieren.
Am Ende läuft es noch immer darauf hinaus dass wir gerne einen König hätten der das Geld einsammelt und dann gütig verteilt.
Schliesslich hat ja der König deutlich mehr Anhnung was wir wollen und brauchen als wir selber (weil er ja irgendwie göttlich ist). Ob sich der Europäer jemals von seiner Leibeigenschaftsideologie abbringen lassen wird steht in den Sternen.
Ich tendiere eher zu ‚Nein‘, aber man darf ja noch hoffen.