Kunst bereichert das Leben und Künstler haben damit eine wichtige Funktion in der Gesellschaft. Kunst hat heute aber nicht nur die Aufgabe uns zu unterhalten sondern auch der Gesellschaft einen Spiegel vorzuhalten und Utopien zu zeichnen die uns erahnen lassen wie eine Alternative aussieht. Was aber passiert, wenn der Künstler unsere Welt nicht versteht und deswegen das Spiegelbild falsch zeichnet?
Auftritt Batman.
Batman ist einer der bekanntesten Superhelden und seine Superkraft entstammt einem absurd gigantischen Erbe das es ihm ermöglicht tolle Dinge zu kaufen. Entsprechend spielten Künstler mit dem Gedanken was Batman tun würde wenn er plötzlich kein Geld mehr hätte. Meines Wissens nach ist Detective Comics Vol 1 #105 aus dem Jahr 1945 der erste dieser Versuche. Bekannter ist aber das Ende der Dark Knight Trilogie.
Aber auch dazwischen gab es immer wieder Ansätze in diese Richtung und sie haben alle eines gemeinsam: die Macher haben offensichtlich keine Ahnung von Geld.
Ein Beispiel an das ich mich erinnern kann, ich finde die Quelle aber nicht mehr (Comics als E-book kaufen macht Comics verlieren einfacher) in der Batman durch die Luft segelt als Alfred ihn informiert dass der Aktienwert seiner Firma gerade um 50% gesunken ist. Batmans Gleiterraketentreibwerk stottert. Plötzlich ist die Aktie wertlos und Batman stürzt ab. Der Künstler also dachte dass Aktienkurse eine direkte kausale Verbindung mit dem Treibstofftank hätte.
Absurd? Ja. Selten? Nein.
Im bekannteren Kinofilm „The Dark Knight Rises“ von 2012 passiert genau das Gleiche. Ganoven überfallen die Börse, manipulieren die Börse und plötzlich ist Batman mittellos. Die Youtubevideos von echten Finanzexperten die das im Detail besprechend ist gigantisch aber um es kurz zu machen: so ein erzwungener Handel ginge nicht durch.
Würde es durchgehen müsste ja nur Putin in seine Börse gehen und sich mal kurzerhand alle westlichen Firmen überschreiben. So funktionierts schlicht und ergreifend nicht.
Und selbst wenn: Wenn Batman auch nur halbwegs clever ist hat er mehr als Aktien und selbst wenn er so dämlich wäre und alle seine Assets in Aktien hat wird der Tank seines Autos nicht leer nur weil er kein Geld mehr hat. Das Silberbesteck hat noch immer Wert.
Das Problem ist die kausale Verkettung und genau damit haben Künstler ein erhebliches Problem, wie es scheint.
Künstler verstehen mehrheitlich nicht, dass ein Feld auf dem 100 Tonnen Korn wachsen nicht plötzlich 3000 Tonnen abwirft, wenn „der Richtige“ es bestellt. Künstler denken, dass was wir verteilen können davon abhängt was gebraucht wird und nicht, wie in der Realität, was die Quelle eben hergibt.
Ein anderes prominentes Beispiel ist die Idee, dass wir der sozialistischen Ideologie unsere kürzere Arbeitszeit zu verdenken haben, was Künstler als Sprungbrett nutzen um zu argumentieren, dass man diese Zeit ohne Probleme auf Null setzen könnte und dann jeder nur noch tun würde was er will. Es müsse „halt nur einer tun“. Dabei wird nicht verstanden, dass es kein Brot mehr gibt wenn es keiner mehr macht.
Hätte man vor 200 Jahren die 40 Stunden Woche eingeführt, wären viele Menschen verhungert. Ebenso kontrovers ist die Idee, dass, würde man die 40 Stundenwoche in Gesellschaften einführen die im Schnitt deutlich weniger arbeiten (offizielle Daten diesbezüglich sind nur für 50% der Welt frei verfügbar zb: https://en.wikipedia.org/wiki/List_of_countries_by_average_annual_labor_hours ) erhöhen würde, diese Gesellschaften plötzlich mehr hätten als sie im Moment haben.
Wenn man in der Realität nichts tut, hat man nix und wenn die Aktien nach unten krachen passiert gar nichts.
Wenn ich Tausend Aktien von einer Firma halte und diese pro Aktie 1€ Dividende zahlt, dann bekomme ich am Stichtag 1000€. Es ist dabei unerheblich ob diese Tausend Aktien gerade hunderttausend Euro oder eine Million Euro wert sind und es ist noch egaler wie viel Geld ich gerade brauche: man bekommt 1000€, weil das ist was die Quelle hergibt.
Künstler verstehen Geld nicht, vorwiegend weil wir als Gesellschaft gestatten als ewige Kinder von einem Taschengeld zu leben.
Warum genau wir das tun ist unklar, aber wir tun es eben heute. Das Resultat ist dass der so wichtige Spiegel der Gesellschaft nicht mehr wirklich ein Spiegel ist der uns auf die echten Probleme in uns aufmerksam macht sondern auf Dinge die nur da sind weil der Spiegel das Spiegelbild so sehr verzerrt dass wichtige Dinge klein wirken und kleine Dinge gigantisch groß.
Die Künstler haben den Spiegel der Gesellschaft zerstört indem sie versucht haben ihn zu richten, also ihn so zu verbiegen damit er die Gesellschaft uns zeigt wie sie sie sehen, das Problem dabei ist aber eben, dass ihr Bild schlicht falsch ist.
Und so versagt die Kunst als Spiegel der Gesellschaft. Jetzt gilt es herauszufinden mit was wir ihn ersetzen.
dc comics unbekannt