Zum dritten Mal diese Woche habe ich gehört dass ich den Marxismus nicht verstehe. Weil ich ihn nicht unterstütze. Mein Einwurf dass ich das Kapital sehr wohl gelesen hätte, damals (mit 17) begeistert war und ein fanatischer Trotzkist war zählt nicht. Wer Marx ablehnt hat ihn nicht verstanden, weil man dumm ist oder ignorant oder der Untermensch.

Die Leichentürme des 20. Jahrhunderts im Namen des Kommunismus werden sowieso ignoriert. Sei das Stalins Massenmorde oder der große Sprung vorwärts. Zählt nicht. Warum? Weil das Ideal das von Marx beschrieben wurde nicht erreicht wurde.

Es waren ja Staaten und Marx wollte eine Weltrevolution und eine klassenlose, staatslose Gesellschaft.

Na dann.

Nach der Logik ist ein Menschenopfer kein Menschenopfer (oder wie wir es in der Zivilisation nennen: „Mord“) wenn es dazu diente ein Gewitter zu vertreiben und das Gewitter trotzdem kommt. Erfolglos? Dann war nix. Vergessen. Nie wieder drüber reden.

Wer sind diese Leute die so etwas sagen? Entweder sind sie sehr jung oder sehr nutzlos. Der Jugend sei es vergönnt: Herausforderung der Alten ist Privileg und Aufgabe der Jungen, aber die gealterten Loser, die in ihrem Leben noch nichts produziert haben das die 99% jemals kaufen würden. Diese Diener der Reichen und des Staates: Künstler, Beamte, Bänker. Die Bourgeoisie.

Diesen Leuten müsste klar sein dass der Marxismus immer eine Hinrichtung vom Paradies entfernt ist. Sie wollen den Menschen entmenschlichen, ihn zur eifrigen Ameise machen und dann wie die Made im Speck von den Arbeitern Leben. Der Champagner Sozialist hasst nicht die Reichen, er will ihren Platz einnehmen und es ist ihm egal wer für ihn stirbt und wie viele Menschen ihr Leben lassen müssen. Natürlich überzeugt das nicht den gelernten Internationalsozialisten.

Andere sterben lassen ist für ihn nichts schlechtes sondern der Preis den man als Revolutionäre eben zahlt.

Was ihn überzeugen sollte wäre die Geschichte jeder sozialistischen Revolution und was mit Künstlern (vor allem freischaffenden) passierte. Viel Spaß vor allem in der chinesischen Geschichte.

Für den Internationalsozialisten ist es, wie für den Christen, völlig unverständlich wie man sein heiliges Buch nicht schätzen kann. Es ist doch toll und perfekt. Ja. Ja. Ja. Ist Harry Potter auch. Nur wenn man sein Weltbild auf einem Buch aufbaut, anstatt sich ein Weltbild von der Welt zu machen, wird einem die Welt ewig ein Rätzel bleiben. Die Welt an ein Buch anzupassen ist der Weg derjenigen die nur Kapazität für ein Buch haben. Nach spätestens drei dieser Bücher, ist man geheilt.

Lest etwas diverser.

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Tourix

Tourix bewertete diesen Eintrag 13.06.2018 18:41:57

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